Wohnungsmarkt auf den Konversionsflächen: 268 neue Mietwohnungen in Hospital und Südstadt
Mehr preisgebundener Wohnraum entsteht / Alternative für Schwellenhaushalte
In der neuen Südstadt entstehen rund 1.500 Wohnungen, als Neubau oder im Bestand. 70 Prozent sind preisgünstiger oder geförderter Wohnraum und nur 30 Prozent werden auf dem freien Markt angeboten. Auf der ehemaligen US-Fläche Hospital wird unter Federführung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH ein neues Quartier mit rund 600 Wohneinheiten um einen großen Park entwickelt. Auf beiden Arealen wird nun die Zahl der Mietwohnungen noch einmal erhöht. Insgesamt werden auf den Konversionsflächen Hospital und Südstadt 268 neue Mietwohnungen entstehen: 148 Wohnungen werden preisgebunden dem geförderten Wohnungsmarkt und 120 Wohnungen dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt. Die Erstvermietung der Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt soll ausschließlich an Schwellenhaushalte erfolgen. Dies hat der Gemeinderat am 17. Mai 2023 einstimmig beschlossen.
Ursprünglich war geplant, auf beiden Konversionsflächen neben der Schaffung von bezahlbarem Mietwohnraum auch einen Anteil der neuen Wohnflächen an Haushalte mit begrenztem Einkommen, sogenannte Schwellenhaushalte, zum Verkauf anzubieten. Dieses Ziel kann derzeit nicht umgesetzt werden. Gründe hierfür sind die enormen Baukostensteigerungen sowie eine Vervierfachung der Finanzierungskosten, die es der angesprochenen Zielgruppe unmöglich macht, die Verkaufspreise für Neubauwohnungen zu finanzieren.
Die Stadt hat zusammen mit den Vorhabenträgern MTV Bauen und Wohnen beziehungsweise der ARGE Hospital diese Lösungen erarbeitet, um das übergreifende Ziel bezahlbares Wohnen möglichst dennoch zu verwirklichen.
Hospital
Auf dem Hospital entstehen weitere 28 preisgebundene Mietwohnungen, die mit einer Bindungszeit von 30 Jahren berechtigten Haushalten zur Verfügung stehen werden. Anstatt dem Verkauf von Wohnungen an Schwellenhaushalte sollen geförderte Mietwohnungen entstehen. Der Baubeginn könnte zeitnah erfolgen, da die Baugenehmigung bereits vorliegt. Aufgrund der begrenzt vorhandenen Landesfördermittel besteht für die Umsetzung eine Eilbedürftigkeit.
Südstadt
Auch für die Südstadt hat die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG einen Alternativvorschlag für die noch nicht begonnenen Baufelder Sickingenplatz und MTV-West erarbeitet. Geplant sind hier 50 Prozent der zirka 240 für Schwellenhaushalte vorgesehenen Einheiten dem geförderten und 50 Prozent dem freien Mietwohnungsmarkt zuzuführen und im Bestand zu halten – das heißt, 120 Neubauwohnungen sollen in der Erstvermietung ausschließlich an Schwellenhaushalte vergeben werden. Durch diese Variante werden circa 16.000 Quadratmeter Wohnfläche mehr über die bestandshaltenden Gesellschafter dem Mietwohnungsmarkt in Heidelberg zugeführt.
Hintergrundinfo: Bezahlbaren Wohnraum fördern
Durch die zusätzliche Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Mietsegment soll das Wohnen auch für Haushalte mit geringerem bis mittlerem Einkommen in Heidelberg möglich bleiben und werden. Schwellenhaushalte sind diejenigen, die knapp zu viel verdienen, um einen Wohnberechtigungsschein zu erhalten beziehungsweise Anspruch auf das Landeswohnraumförderprogramm zu haben.