Der Clemens Brentano Preis 1997

geht an Daniel Zahno

Der Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg 1997 wurde dem in Basel lebenden Schriftsteller Daniel Zahno zuerkannt. Er erhielt die mit 20.000 Mark dotierte Auszeichnung für seinen 1996 im Bruckner und Thünker Verlag erschienenen Erzählband „Doktor Turban“. Die hierin versammelten Geschichten, so die Jury, zeichnen sich durch ihre thematische und stilistische Vielfalt aus. Die Rollenprosa zeuge von großer Risikobereitschaft.

Die Erzählungen, mit denen Daniel Zahno debütiert, sind virtuose Kabinettstücke. Die mal amüsanten, mal tragischen, mal aus dem privaten Leben, mal aus dem ‚Weltgeschehen’ gegriffenen Geschichten sind getragen von einer seltenen erzählerischen Kraft und einer verblüffenden Sprachbegabung.

Daniel Zahno wurde 1963 in Basel geboren. Nach der Latein-Matur studierte er Germanistik und Anglistik an der Universität Basel. 1991 schloss er das Studium mit dem Lizentiat und dem Oberlehrerdiplom ab. Während seines Studiums war er unter anderem als Lehrer, Journalist, Ausstellungsmacher und Werbetexter tätig. Seit 1989 hat Daniel Zahno Lyrik, Erzählungen und Kindergeschichten in diversen Zeitschriften veröffentlicht. „Doktor Turban“ ist seine erste Buchveröffentlichung. Für einzelne, vorab publizierte Erzählungen des Bandes erhielt Zahno literarische Auszeichnungen, darunter den Preis an der Genfer Buchmesse für „Yerushalayim“ und den Tübinger Würth-Preis für „Mein Herr“. Der mit dem Brentano-Preis ausgezeichnete Erzählband „Doktor Turban“ kam 1998 als Taschenbuch heraus und wurde 1999 ins Polnische übersetzt. Weitere Erzählungen des Autors wurden veröffentlicht, u.a. „Carlotti“ in dem 2001 im Wagenbach erschienenen Buch „Swiss made. Junge Literatur aus der deutschsprachigen Schweiz“. Darüber hinaus erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, wie u.a. den Dienemann-Preis Luzern und den Freiburger Literaturpreis, und war Stipendiat und Gast 2002 im Ledig house in New York und 2003 im Istituto Svizzero in Venedig.

Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt der Literaturkritiker Andreas Isenschmid.

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Interview mit Daniel Zahno

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