Heidelberg setzt auf Wärmewende und Anpassung an Klimafolgen
Zum globalen Klimastreik am 20. September: Stadt fordert stärkere Unterstützung von Bund und Land
Unter dem Motto #ExitGasEnterFuture findet am Samstag, 20. September 2025, der globale Klimastreik statt. Weltweit wird damit die Dringlichkeit verstärkter Maßnahmen gegen die Klimakrise verdeutlicht. Auch in Heidelberg gehen Bürgerinnen und Bürger auf die Straße. Die Stadt unterstützt den Ausstieg aus fossilem Erdgas ausdrücklich – er ist ein entscheidender Schritt hin zu einer klimaneutralen Zukunft.
Heidelberg gehört zu den Vorreitern der kommunalen Wärmewende in Deutschland. Die Stadt verfolgt das Ziel, bis spätestens 2040 eine vollständig klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Bereits heute wird rund die Hälfte der Wärmeversorgung in Heidelberg über Fernwärme gedeckt, die zur Hälfte aus erneuerbaren Quellen stammt. Bis 2035 soll die Fernwärme komplett klimaneutral sein.
Kommunale Wärmeplanung als Schlüssel
Die kommunale Wärmeplanung, die vom städtischen Umweltamt gemeinsam mit Fachplanern und den Stadtwerken Heidelberg erarbeitet wurde, zeigt, wie die Wärmewende mit „grüner“ Fernwärme und Wärmepumpen gelingen kann. Für Gebiete, in denen Fernwärme nicht möglich ist – etwa in Hanglagen – sollen Wärmepumpen eine klimafreundliche Alternative bieten. Die Stadt unterstützt Bürgerinnen und Bürger hierbei mit Beratungsangeboten.
„Wir als Stadt treiben die Wärmewende mit voller Kraft voran – sie ist ein zentraler Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität. Doch diese Generationenaufgabe können Kommunen nicht allein bewältigen. Damit der Ausstieg aus fossilen Energien gelingt, braucht es verlässliche Finanzierung und starke Förderprogramme von Bund und Ländern“, betont Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Kommunen brauchen Unterstützung
Damit die Wärmewende gelingt, sind Kommunen auf klare Rahmenbedingungen angewiesen:
- Stärkung der kommunalen Wärmeplanung: Städte müssen ihre Planungshoheit behalten und benötigen dafür rechtssichere Rahmenbedingungen sowie personelle und finanzielle Ressourcen.
- Förderung klimafreundlicher Wärmenetze: Der Ausbau von Nah- und Fernwärme auf Basis erneuerbarer Energien erfordert gezielte Investitionsprogramme.
- Sozialverträgliche Übergänge: Der Ausstieg darf Haushalte und Unternehmen nicht überfordern. Auch hier ist Unterstützung durch Bund und Land erforderlich.
Klimawandel in Heidelberg sichtbar
Der Klimawandel zeigt sich auch vor Ort deutlich: 2024 lag die durchschnittliche Temperatur in Baden-Württemberg bei 10,6 °C – ein neuer Höchstwert seit Beginn der Messungen. Besonders auffällig war der Februar 2024, der als wärmster seit 1881 verzeichnet wurde. In Heidelberg wurden 2024 insgesamt 18 Heiße Tage (über 30 °C) und 12 Tropische Nächte (über 20 °C) registriert. 2025 stiegen die Werte auf 19 Heiße Tage und 16 Tropische Nächte.
Neben der Reduktion von Treibhausgasen kommt der Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine zentrale Rolle zu. Mit dem Handlungskonzept Starkregen und dem Hitzeaktionsplan hat Heidelberg die erforderlichen Maßnahmen definiert. Auch hier gilt: Ohne finanzielle Unterstützung von Bund und Land können Kommunen die nötigen Investitionen in Infrastruktur und Schutzmaßnahmen nicht leisten.