Bürgerhaus auf dem
Emmertsgrund eröffnet
Nach vier Jahren umfangreicher Sanierungsarbeiten wurde das Bürgerhaus auf dem Emmertsgrund am Sonntag, 24. Februar 2013, mit einem großen Fest eingeweiht. Viele sind gekommen und alle waren begeistert: sowohl die zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürger vom Berg als auch die Gäste „von unten“ aus der Stadt. Auch all die Akteure, die das Bürgerhaus künftig mit Leben füllen, freuen sich jetzt auf den Neustart im Bürgerhaus „HeidelBERG“.
Bei der Begrüßung der Gäste richtete Erster Bürgermeister Bernd Stadel sich besonders an die Besucher der beiden Bergstadtteile: „Der Stadtteil Emmertsgrund feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Es ist mir daher eine besondere Freude, dass gerade in diesem besonderen Jahr die Bürgerinnen und Bürger im Emmertsgrund, aber auch vom Boxberg, diesen besonderen Ort als Treffpunkt wiederbekommen. Das Bürgerhaus möchte ein offener Begegnungsort für beide Bergstadtteile sein. Ich wünsche den Machern alles erdenklich Gute und viel Erfolg!“
Kunst, Musik, Suppenfest und viele Infos
Nach der offiziellen Begrüßung wurden die Preisträger des Kunstwettbewerbs der Initiative „em-art“ bekanntgegeben. Ziel von „em-art“ ist es, den Stadtteil durch Kunst- und Gestaltungsprojekte im öffentlichen Raum aufzuwerten. Der Wettbewerb hat zahlreiche Ideen und Entwürfe dazu hervorgebracht, von denen zum Stadtteiljubiläum in diesem Jahr erste Projekte umgesetzt werden sollen. Die besten Werke sind bis Mitte März im Bürgerhaus zu sehen.
Buntes Treiben herrschte anschließend im ganzen Haus: Die Grundschule die Tanzgruppe „Special Skillz“, der Ausländer- und Migrationsrat sowie das Eine-Welt-Zentrum sorgten mit ihren sportlichen und künstlerischen Darbietungen für beste Unterhaltung, das „HeidelBERG-Café“ lud zum internationalen Suppenfest, im Medienzentrum gab es Ratespiele, „Post-It-Art“, einen RAP-Workshop für Jugendliche, Infos zu den neuen Projekten im Bürgerhaus und anderes mehr.
Bürgerhaus „HeidelBERG“ – alles unter einem Dach
„Der besondere Charme dieses Hauses liegt darin, dass es hier unter einem Dach sowohl die Möglichkeiten der Begegnung als auch Beratungs-, Bildungs- und Beschäftigungsangebote gibt“, so Joachim Hahn, Leiter des städtischen Amtes für Stadtentwicklung und Statistik. In der Tat liegt dem Bürgerhaus „HeidelBERG“ ein ganz besonderes Konzept zu Grunde: Die Angebote der lokalen Akteure aus Stadtteil- und Kulturarbeit sowie der sozialen Träger sollen hier gebündelt werden. Das Angebotsspektrum ist im Vergleich zu dem anderer Stadtteilzentren in Heidelberg wesentlich breiter ausgerichtet. Die Belebung des Bürgerhauses wird mit der Integration von Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen in Ausbildung und Arbeit verknüpft.
Projektstart „Bürgerhaus Emmertsgrund geht auf Empfang – Bündnis für Ausbildung, Beschäftigung und Integration“
Für die Startphase des Bürgerhauses konnte die Stadt Heidelberg Fördermittel aus dem Bundesprogramm des Europäischen Sozialfonds „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ) akquirieren. BIWAQ ermöglicht arbeitsmarktpolitische Projekte in Gebieten der „Sozialen Stadt“. Bis 2014 stehen für das Projekt „Bürgerhaus Emmertsgrund geht auf Empfang – Bündnis für Ausbildung, Beschäftigung und Integration“ insgesamt rund 750.000 Euro aus europäischen, Bundes- sowie Eigenmitteln der Stadt und weiterer Träger zur Verfügung. Das BIWAQ-Projekt besteht aus vier Teilprojekten:
- Medienzentrum und Interkulturelles Management
- HeidelBERG-Café
- Teach First
- Jobcoach
Medienzentrum und Café sind im Bürgerhaus „HeidelBERG“ integriert. Im Medienzentrum gibt es für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Bücher und Zeitschriften sowie zahlreiche elektronische Medien. Hier soll es auch niederschwellige Bildungs- und Beratungsangebote geben. Teilprojektträger ist die Stadt Heidelberg. Das Café wird als Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für Langzeitarbeitslose und Jugendliche vom Verein für berufliche Integration und Qualifizierung betrieben. Die beiden Teilprojekte „Teach First“ und „Jobcoach“ finden in drei weiterführenden Schulen und Ausbildungsbetrieben statt und sind mit dem Bürgerhaus über Projekte vor Ort verbunden. Träger dieser Projekte sind Teach First Deutschland, unterstützt durch die Manfred Lautenschläger Stiftung, und die Heidelberger Dienste.
Bürgersaal
Der Bürgersaal wurde bereits im Oktober vergangenen Jahres in Betrieb genommen. Mit über 400 Sitzplätzen ist der „HeidelBERG-Bürgersaal“ der zweitgrößte städtische Saal nach der Stadthalle. Betrieben wird das gesamte Bürgerhaus vom Trägerverein für das Emmertsgrunder Stadtteilmanagement (TES e.V.). Die Geschäftsstelle leitet Peter Hoffmann von der städtischen Koordinierungsstelle Emmertsgrund.
Umfassende Sanierung in drei Bauabschnitten
Insgesamt wurden in die Sanierung des Bürgerhauses von 2009 bis 2012 in drei Bauabschnitten rund sechs Millionen Euro investiert. Ermöglicht wurde sie durch das Konjunkturprogramm des Bundes, das Programm „Soziale Stadt“ und Mittel der Stadt Heidelberg. Die letzten Bauarbeiten erfolgten von April bis Dezember 2012. In der Zeit wurde die ehemalige Zweigstelle der Stadtbücherei zum Café und Medienzentrum umgebaut. Allein die Kosten dieses Bauabschnitts lagen bei 1.857.500 Euro. Die ersten beiden Bauabschnitte – die Sanierung des Bürgersaals und die energetische Sanierung der Außenhülle des Bürgerhauses – sind bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen worden.
Hintergrund: Modellprojekt Emmertsgrund – Urbanität durch Dichte
Der Emmertsgrund wurde Anfang der 1970er Jahre nach dem Leitbild „Urbanität durch Dichte“ konzipiert und ab 1973 in verdichteter Bauweise, mit getrennten Fuß- und Fahrwegen, großzügigen Plätzen, modernen und kostengünstigen Wohnungen für Familien sowie einer guten öffentlichen Infrastruktur errichtet. Die damit zwangsläufig auch verbundenen Nachteile führten bereits 1990 zur Aufnahme in das Landesprogramm „Einfache Stadterneuerung“ und 2001 in das Bund-Länder Programm „Soziale Stadt“. Kein anderer Stadtteil in Heidelberg wurde so intensiv untersucht wie der Emmertsgrund. Die städtebauliche und sozio-ökonomische Entwicklung dieses nicht gewachsenen, sondern auf dem Reißbrett entstandenen Stadtteils fand bundesweite Beachtung und war Gegenstand zahlreicher Studien.
Weitere Infos
Weitere Informationen zum Bürgerhaus und der Koordinierungsstelle Emmertsgrund