Jugendkultur: Angebote für Partys und Treffen werden ausgeweitet und gebündelt präsentiert
Neue Info-Plattform ab heute online / Gespräche über „Feierbad“-Fortsetzung in den Wintermonaten
Jugendliche und junge Erwachsene werden in Heidelberg künftig mehr Optionen für gemeinsame Feiern haben. Neue Angebote werden geschaffen und bestehende besser sichtbar gemacht. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hatte hierfür die Arbeitsgruppe „Junges Heidelberg“ gegründet, in der neben Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung auch die Nachtbürgermeister und Heidelberg Marketing zusammengearbeitet haben.
In einer Vorlage für den Gemeinderat erläutert die Stadtverwaltung das in den vergangenen Wochen ausgearbeitete Maßnahmenpaket und bittet um die Bereitstellung gegebenenfalls zusätzlich erforderlicher Mittel.
„Wir sind uns einig: Das Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene in Heidelberg muss ausgebaut werden. Räume dafür gibt es genug. Wir müssen jedoch dafür sorgen, dass diese Räume auch speziell von Jugendlichen genutzt werden können. Dafür haben wir ein Maßnahmenpaket erarbeitet, mit dem wir beispielsweise ganz konkrete Unterstützung für Betreiber von Locations anbieten“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Das Maßnahmenpaket umfasst unter anderem folgende Punkte:
Neue Homepage – Junge Orte in Heidelberg
- Mit einer Bestandsaufnahme wurden geeignete Orte, Veranstalter und Räume zum Anmieten oder für offene Treffen aufgezeigt. Wo kann ich in Heidelberg feiern gehen? Welche Clubs, Partyorte und Livemusik-Locations gibt es? Welche offenen Jugendtreffs und Kulturangebote speziell für Jugendliche und junge Menschen hat Heidelberg? Einen Überblick über bestehende Angebote und Locations – gegliedert in die Kategorien Partys, Locations, Art & Culture – bietet ab sofort die Webseite heidelberg.de/jungeorte.
Neue Angebote – Fortsetzung „Feierbad“
- Das im Sommer 2021 erfolgreich etablierte „Feierbad”-Konzept soll fortgesetzt werden – und zwar in bestehenden Heidelberger Veranstaltungshäusern. Gespräche mit mehr als zehn Betreibern haben stattgefunden. Mit zunächst vier werden die Gespräche über eine gezielte Förderung von Veranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene seit Anfang November konkretisiert.
- Die Stadt unterstützt das Angebot für die Jugendlichen mit einem „Service-Paket“ über die Heidelberg Marketing GmbH. Über das Paket wird den Veranstaltungshäusern kostenfrei das Service- und Sicherheitspersonal zur Verfügung gestellt, das für die Jugendveranstaltungen benötigt wird. Das Paket beinhaltet auch Beratung zur Umsetzung der geltenden Hygieneregeln. Das „Feierbad“ über die Wintermonate als Open-Air-Veranstaltung – beispielsweise in einem Zelt – fortzuführen, wäre mit einem mittleren sechsstelligen Betrag von über 400.000 Euro deutlich zu teuer.
- Mit der Wiedereröffnung des neuen „Haus der Jugend“ steht ab 2022 wieder ein Raum für maximal 80 Jugendliche im Untergeschoss zur Verfügung, der für Partys oder Geburtstagsfeiern gemietet werden kann.
Jugendbeteiligung – „Youth Think Tank Jugendkultur“
- Die künftige Beteiligung junger Menschen ist eines der zentralen Themen der Arbeitsgruppe „Junges Heidelberg“. Neben dem bestehenden Jugendgemeinderat hat sich die neue Gruppierung „Youth Think Tank“ (YTT) formiert. Das vom Youth Think Tank vorgeschlagene Modellprojekt „YTT Jugendkultur“ hat das Ziel, ergänzend zum Beteiligungsangebot der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung, jährlich drei Projekte im Bereich Kultur- und Freizeitangebote diskriminierungskritisch zu entwickeln. Ein Netzwerker oder eine Netzwerkerin für Jugendkultur soll vermitteln und Anlaufstelle beim Thema Jugendkultur werden. Hierfür werden noch zusätzliche finanzielle Ressourcen nötig.
- Die Umsetzung des Projekts ist in Kooperation zwischen dem DAI Begeisterhaus und Mosaik Deutschland e.V. geplant und soll durch die Antidiskriminierungsbeauftragte der Stadt Heidelberg, Evein Obulor, diskriminierungskritisch beraten werden.
Awareness-Kampagne und Konfliktmanager
- Eine Awareness-Kampagne der bei Heidelberg Marketing angestellten Nachtbürgermeister soll auf die unterschiedlichen Bedürfnisse im öffentlichen Raum aufmerksam machen. Sie wird die Feiernden in der Altstadt mit Plakaten, Bannern, Schildern, Bierdeckeln und weiteren Medien sensibilisieren.
- Ein weiterer Baustein der Kampagne ist der Einsatz von Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanagern. Diese speziell geschulten Fachkräfte sollen niederschwellig und präventiv das Gespräch mit den Feiernden suchen. Drei Teams mit je drei Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanagern sollen möglichst ab Dezember 2021 bis März 2022 eingesetzt werden. Danach soll der Einsatz neu bewertet werden.
- Zusätzlich zum Einsatz der Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanager werden auch der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und die Polizei ihre Präsenz in der Altstadt und insbesondere an der Alten Brücke verstärken und frühzeitig auf Ruhestörungen und andere Ordnungswidrigkeiten reagieren. Die Möglichkeit eines Alkoholverkaufsverbots in Teilen der Heidelberger Altstadt wird weiterhin geprüft.