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Von der Schulbank zum erfolgreichen Start-up

Fünf Jahre Städtepartnerschaft mit Palo Alto: BEAM-Projekt bietet Unterricht der ganz besonderen Art

Die Städtepartnerschaft zwischen Heidelberg und Palo Alto im US-Bundesstaat Kalifornien wird 2022 fünf Jahre alt. Bei einem „Transatlantischen Austausch Heidelberg – Palo Alto“ im Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) am 28. September 2022 – dem fünften Jahrestag der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages – sprachen im Rahmen einer Live-Schalte nach Palo Alto Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Palo Altos Bürgermeister Patrick Burt mit weiteren Gästen über die fünfjährige Partnerschaft, gemeinsame Projekte, aktuelle Herausforderungen und künftige Kooperationsmöglichkeiten. An dem Gespräch nahmen auch Nicole Huber und Jakob Köllhofer vom DAI, Steffen Wörner vom Stadtjugendring, Vertreterinnen und Vertreter von zwei Heidelberger Schulen sowie Stadträtinnen und Stadträte teil. Oliver Schramm, deutscher Generalkonsul in San Francisco, gratulierte beiden Städten zum fünften Geburtstag der Partnerschaft.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Es ist toll zu sehen, wie unsere noch junge Städtepartnerschaft mit Palo Alto bereits mit erfolgreichen Projekten vor allem im Jugend- und Schulbereich gelebt wird. Das BEAM-Projekt am Englischen Institut entwickelt sich hervorragend, so dass sich dem Programm jetzt weitere Heidelberger Schulen anschließen wollen. Im Klimaschutz wollen wir engagierte Akteure aus beiden Städten zusammenbringen, um noch stärker gemeinsam Lösungen zu entwickeln und wechselseitig von den Erfahrungen zu profitieren. Die Austausche auf Jugendebene bei der International Summer Science School, im Basketball und in der Musik laufen nach der coronabedingten Zwangspause endlich wieder an.“

BEAM-Projekt als Erfolgsmodell

Ein Erfolgsmodell der Städtepartnerschaft ist das BEAM-Projekt („Business, Entrepreneurship and Math“): Seit 2017 können Schülerinnen und Schüler am Englischen Institut (EI) in der Kursstufe diesen Seminarkurs belegen. In drei Schulstunden pro Woche erfahren die Jugendlichen unter anderem, wie sie einen Businessplan schreiben, was sie bei der Gründung eines Start-ups wissen und berücksichtigen sollten und wie Finanzierungen erfolgen können – Basiswissen, um selbst erfolgreiche Gründerinnen und Gründer werden zu können. „Das Besondere dabei: Die Inhalte werden von externen Experten vermittelt, die ich als Lehrer in die Unterrichtsstunden einlade – zum Beispiel Gründerinnen wie Amelie Vermeer, die als ehemalige EI-lerin mit Spoontainable eine nachhaltige Geschäftsidee hier in Heidelberg umgesetzt hat und daher in mehrfacher Hinsicht als Vorbild fungiert. So bekommen die Schülerinnen und Schüler die Infos aus erster Hand, direkt aus der Praxis“, erläuterte EI-Lehrer Steffen Haschler.

Das BEAM-Projekt kommt bei den Schülerinnen und Schülern gut an, davon berichteten bei dem digitalen Austausch mit Palo Alto auch die EI-Schülerinnen Alicia Fuduric und Antonia von Achten sowie der ehemalige Schüler Julian Dulger. „Der Unterricht ist viel interaktiver. Ich habe eine ganze Menge mitgenommen für die Zeit nach der Schule“, sagte Antonia von Achten. Mitschülerin Alicia Fuduric ergänzte: „Es hat großen Spaß gemacht, die Gründung eines eigenen Start-ups mit Businessplan, Finanzierung und mehr durchzuspielen.“ Dabei tauschten sich die Schülerinnen auch digital mit Jugendlichen aus dem BEAM-Programm in Palo Alto aus – coronabedingt konnte ein Besuch in den USA allerdings nicht wie geplant stattfinden. Der Impuls zum BEAM-Projekt kam vor fünf Jahren aus Palo Alto. Die kalifornische Stadt führt das Programm bereits seit vielen Jahren mit ihren Partnerstädten durch.

Persönliche Treffen und Jugendaustausche nehmen wieder Fahrt auf

Nach coronabedingter Zwangspause mit weitestgehend nur digitalen Gesprächen sollen nun auch die persönlichen Kontakte und Austausche zwischen Heidelberg und Palo Alto wieder aufleben: Im Sommer hatte bereits Palo Altos Bürgermeister Patrick Burt Heidelberg besucht und sich mit Oberbürgermeister Prof. Würzner und Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain über Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und weitere Themen ausgetauscht. Ein Jugendlicher aus der kalifornischen Partnerstadt nahm an der International Summer Science School 2022 in Heidelberg statt. Zum Musikeraustausch im Sommer 2023 sind auch Jugendliche aus Palo Alto eingeladen. Der Stadtjugendring Heidelberg erwartet bereits rund 100 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker aus den Partnerstädten Montpellier und Cambridge.

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