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Heidelberger Delegation besuchte französische Partnerstadt Montpellier

Zusammenarbeit im Sport soll intensiviert werden / Treffen zwischen Unternehmern und Sportlern

Eine intensivere Zusammenarbeit im Sport, Begegnungen zwischen Athletinnen und Athleten, Austausch zwischen Unternehmen und eine Ausstellungseröffnung zur Bürgerrechtsbewegung deutscher Sinti und Roma: Diese Themen standen im Mittelpunkt des Besuches einer Heidelberger Delegation um Oberbürgermeister Eckart Würzner, Mitgliedern des Gemeinderates sowie Vertreterinnen und Vertretern von Einrichtungen, die in der Städtepartnerschaft engagiert sind, vom 7. bis 9. September 2023 in der französischen Partnerstadt Montpellier.

Delegation beim Besuch im Rugby-Stadion
Teilnehmer der Heidelberger Delegation um Oberbürgermeister Eckart Würzner (2.v.l.) und Caroline Trost (4.v.l.) vom Rugby-Verband Baden-Württemberg beim Besuch im Stadion.  

Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner sagte nach dem Besuch in der französischen Partnerstadt: „Unsere Städtepartnerschaft zwischen Montpellier und Heidelberg ist eine ganz besondere Freundschaft. Vor allem im Sport, in den Bereichen Judo, Para-Judo, Fechten, Fußball und Rugby, werden wir künftig noch enger zusammenrücken und die Partnerschaft weiter mit Leben füllen. Gleiches gilt für den Wirtschaftsbereich und neue Kooperationen im Bereich der Pflege und Fachkräftegewinnung. Ich freue mich darauf – das ist lebendige Städtepartnerschaft.“

Sport: Innovative Ideen länderübergreifend unterstützten

Heidelberg und Montpellier wollen im Sportbereich enger zusammenarbeiten: Vereine aus Montpellier und Heidelberg sollen stärker miteinander vernetzt und dabei begleitet werden, um dadurch innovative Ideen länderübergreifend zu fördern. Diese neue Sportallianz soll einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch zu Maßnahmen und Strategien im Sportbereich ermöglichen, neue Zielgruppen für den Sport begeistern, Inklusivität, Internationalität und kulturelle Vielfalt vertiefen und den Austausch zwischen den Partnerstädten erleichtern.

Heidelberg und Montpellier wollen im Sportbereich enger zusammenarbeiten, etwa beim Fechten.
Heidelberg und Montpellier wollen im Sportbereich enger zusammenarbeiten, etwa beim Fechten.

Die Partnerstädte wollen diese Zielsetzungen über ihre Vereinsstrukturen erreichen. Als Pilotprojekt soll eine Kooperation zwischen Judo- und Para-Judo-Vereinen erfolgen. Montpellier richtet 2023 die Europameisterschaften aus, Heidelberg 2024 den World-Cup für Para-Judo. Der Austausch kann auch auf andere Sportarten wie Rugby, Fechten, Fußball und mehr ausgedehnt werden. Er soll eine regelmäßige Verbindung zwischen den Vereinen und die erleichterte Aufnahme von Sportlerinnen und Sportlern aus der Partnerstadt ermöglichen.

Neben Vertretern des Sportamtes der Stadt und des Sportkreises Heidelberg waren auch Sportlerinnen und Sportler der deutschen Parajudo-Nationalmannschaft und des 1. Judo-Teams Heidelberg/Mannheim in Montpellier zu Gast, um zu einem Schaukampf mit Athletinnen und Athleten aus Montpellier anzutreten.

In beiden Städten besteht zudem eine große Rugby-Begeisterung. Diese Gemeinsamkeit wollen beide Städte weiter stärken. Die Heidelberger Delegation, der auch Caroline Trost vom Rugby-Verband Baden-Württemberg angehörte, besuchte daher in Montpellier die Rugbyschule und tauschte sich mit Vereinsvertretern aus, wie beide Städte noch stärker in diesem Bereich voneinander profitieren können. Die Gäste aus Heidelberg besuchten zudem das öffentliche Training der Rugby-Nationalmannschaft von Samoa, deren Trainingslager sich während der aktuellen Rugby-WM 2023 in Montpellier befindet.

Bei einem Besuch in der Fechthalle traf die Heidelberger Delegation junge Fechterinnen und Fechter der TSG Rohrbach, die dort derzeit zum Training zu Gast sind.

Wirtschaftsaustausch

Ein noch junges Projekt der Partnerschaft ist der Wirtschaftsaustausch: Nach dem Auftakt 2022 reisten nun erneut Heidelberger Firmen für eine Woche nach Südfrankreich. Die Vertreter des Technologie-Unternehmens INCTEC sowie der Kommunikationsagentur Leading Edge trafen auf französische Unternehmen und Wirtschaftsvertreter. Weitere Heidelberger Unternehmen nahmen digital an Austauschtreffen teil. Der zweite Teil des Programms findet vom 20. bis 24. November 2023 statt, wenn Unternehmen aus Montpellier Heidelberg besuchen werden. Die Wirtschaftsförderungen beider Städte organisierten individuelle Treffen, die auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten waren – zum Teil hatten diese bereits 2022 teilgenommen: Das zeigt, dass sich Geschäftsbeziehungen in die Partnerstadt aufbauen. Neu als Kooperationspartner dabei ist das Deutsch-Französische Wirtschaftsnetzwerk des Languedoc-Roussillon (RAFAL). Gemeinsam wurde unter anderem vereinbart, das Austauschprogramm und die sich daraus ergebenden Chancen für die Unternehmen noch bekannter zu machen.

Die Teilnehmenden beim Wirtschaftsaustausch, der 2022 gestartet ist.
Die Teilnehmenden beim Wirtschaftsaustausch, der 2022 gestartet ist.

„Der Wirtschaftsaustausch öffnet neue Horizonte“, sagt Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft. Er nahm auch am Treffen in Montpellier teil: „Unternehmen aus beiden Städten können von dem Austausch in erheblichem Maße profitieren: Sie knüpfen neue Kontakte und vernetzten sich. Das Programm trägt so dazu bei, ein bi-nationales Wirtschaftsnetzwerk zwischen Heidelberg und Montpellier aufzubauen. Zudem bietet es Start-ups die Möglichkeit, Expansionsmöglichkeiten in Frankreich und Deutschland zu erkunden. Heidelberg und Montpellier sind starke Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte, die sich für Innovation und Nachhaltigkeit einsetzen. Davon sollen beide Städte und die Betriebe vor Ort noch stärker profitieren.“

Ausstellungseröffnung

Ebenfalls im Rahmen des Delegationsbesuches fand im Heidelberg-Haus in Montpellier mit Grußworten beider Städte sowie von Dotschy Reinhardt vom Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg die Eröffnung der Ausstellung „Ein halbes Jahrhundert Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma“ des Dokumentationszentrums statt. Im Anschluss stand eine Theateraufführung der vornehmlich aus Sintezzen bestehenden Theatertruppe Chouette Blanche auf dem Programm. Die Kontakte zwischen der südfranzösischen Partnerstadt und dem Dokumentationszentrum und die Arbeit an dem Thema gehen auf einen Workshop mit Podiumsdiskussion 2021 zurück und sollen noch weiter ausgebaut werden.

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