Erstes branchenübergreifendes Fachkräftehaus in Heidelberg in Betrieb genommen

Zweites Ausbildungshaus eröffnet im Sommer

Von Handwerkerinnen über Erzieher und IT-Spezialistinnen bis hin zu Pflegekräften – diese und weitere Fachkräfte werden in ganz Deutschland dringend gesucht. In Heidelberg wurde nun eigens für Fachkräfte besonderer Wohnraum geschaffen: In der Römerstraße 129 bis 131 hält das erste branchenübergreifende Heidelberger Fachkräftehaus ab sofort 68 möblierte Zimmer bereit. Heidelberger Unternehmen können diese für ihre Mitarbeitenden anmieten und steigern somit ihre Attraktivität als Arbeitgebende. Von der Eigentümerin MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG für die Nutzung renoviert, wird das neue Fachkräftehaus von den Heidelberger Diensten (HDD) gemietet und betrieben. Die Stadt Heidelberg unterstützte das Vorhaben, um den Wirtschaftsstandort Heidelberg zu stärken.

Fünf Personen stehen vor einem großen Haus mit vielen Fenstern und halten ein Banner mit der Aufschrift "Fachkräftehaus" in die Kamera
Vor dem neuen Fachkräftehaus (v.l.): Oberbürgermeister Eckart Würzner, Gerald Kraus, Prokurist bei der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH), Steffen Grimm, Leiter des Bereichs Personal bei der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), Christos Roufakis, einer der ersten Bewohner und Busfahrer bei der rnv, und Nadine Hülden, Geschäftsführerin der Heidelberger Dienste. (Foto: Rothe)

Oberbürgermeister Eckart Würzner, Gerald Kraus, Prokurist bei der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH), Nadine Hülden, Geschäftsführerin der HDD, und Steffen Grimm, Leiter des Bereichs Personal bei der Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) GmbH, haben das Fachkräftehaus bei einem Pressetermin am Montag, 7. April 2025, vorgestellt. Oberbürgermeister Würzner betonte: „Der Fachkräftemangel betrifft nicht nur Heidelberg, sondern ganz Deutschland. Mit dem ersten branchenübergreifenden Fachkräftehaus setzen wir ein starkes Zeichen und bieten eine vorbildliche Lösung für diese Herausforderung. Heidelberg zeigt, wie durch innovative Wohnkonzepte Fachkräfte aus verschiedenen Branchen erfolgreich integriert und unterstützt werden können. Dieses Projekt stärkt nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch die Attraktivität Heidelbergs als Lebens- und Arbeitsort. Ich danke allen Partnern, die zur Realisierung dieses Vorhabens beigetragen haben.“

Fachkräftehaus bietet Gemeinschaft, Vernetzung und zentralen Wohnraum

„Mit dem Fachkräftehaus St. Michael haben wir im vergangenen Jahr ein wichtiges Projekt zur Fachkräftesicherung in Heidelberg umgesetzt, welches bis Ende Juni 2025 befristet ist. Das nun eröffnete Haus bietet uns ab sofort eine dauerhafte Lösung, mit der wir Menschen auf dem angespannten Wohnungsmarkt ein gutes Ankommen ermöglichen können. Es ist zudem ein weiterer Einsatzort für unsere Mitarbeitenden, die wir auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt unterstützen – diese werden sich beispielsweise um die Reinigung der Gemeinschaftsflächen und vieles mehr kümmern. Wir freuen uns auf unsere neuen Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte Nadine Hülden, Geschäftsführerin der Heidelberger Dienste.

Ein Mann in gepflegtem Anzug sitzt in einem weißen Raum am Laptop.
Christos Roufakis, der bei einem Job-Tag der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH in Griechenland als Busfahrer für den Standort Heidelberg angeworben wurde, ist einer der ersten Bewohner des Fachkräftehauses. (Foto: Rothe)

Das Fachkräftehaus Heidelberg unterstützt Unternehmen mit zentral gelegenem Wohnraum und attraktiven Rahmenbedingungen bei der Fachkräftesicherung. Gemeinschaftsflächen und Vernetzungsmöglichkeiten fördern die Integration und den Austausch von Fachkräften, während Ansprechpartner vor Ort bei beruflichen und privaten Fragen helfen. Alle Studios sind voll möbliert, mit einer Pantry-Küche ausgestattet und bieten Zimmergrößen von 16 bis 18 Quadratmetern. Das Badezimmer wird mit einer weiteren Person geteilt. Die monatliche Miete beträgt 600 Euro, inklusive aller Nebenkosten und Internet. Das Angebot richtet sich an Heidelberger Betriebe, welche die Studios für ihre Mitarbeitenden ab 18 Jahren anmieten können. Eine Bedarfsabfrage bei Heidelberger Unternehmen hat durch die Wirtschaftsförderung stattgefunden. Interessierte Betriebe können sich per E-Mail bei Franziska Keller, keller@hddienste.de, oder Lucie Leonhardt, lucie.leonhardt@heidelberg.de, melden.

Zu den ersten Mietern des Fachkräftehauses gehört die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, die zwölf Busfahrer dort unterbringt, die sie in Griechenland angeworben hatte. „Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzen wir insbesondere bei Busfahrerinnen und Busfahrern auch auf Recruiting im europäischen Ausland“, sagte Steffen Grimm, Personalchef der rnv. „Bei unserem JobTag in Athen im letzten Herbst beispielsweise konnten wir 30 neue Kolleginnen und Kollegen anwerben. Für diese Menschen ist Wohnraum neben Sprachqualifizierung das zentrale Thema. Das Fachkräftehaus schließt hier so manche Lücke und ist ein echter Standortvorteil.“

Weiterhin werden ab Herbst 2025 pädagogische Fachkräfte aus Kolumbien in dem Fachkräftehaus wohnen. Zudem wurde den Kliniken, die derzeit Fachkräfte im ehemaligen Altenheim St. Michael in Handschuhsheim im Rahmen einer Interimslösung untergebracht haben, ein Kontingent im neuen Fachkräftehaus angeboten.

Zweites Ausbildungshaus eröffnet im Juli 2025

Seit 2016 betreiben die Heidelberger Dienste bereits das erste Heidelberger Ausbildungshaus in der Römerstraße 141 bis 143. Das Ausbildungshaus mit 66 Studios bietet jungen Erwachsenen während ihrer schulischen oder dualen Ausbildung eine Vielzahl von Vorteilen: Dazu gehören das Zusammenleben mit anderen Auszubildenden, modern möblierte Zimmer, Lern- und Begegnungsräume sowie eine umfassende Begleitung während der Ausbildung. Zusätzlich wird ein abwechslungsreiches Seminar- und Freizeitprogramm angeboten, das jüngst über den Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus in Baden-Württemberg in der Förderlinie „Soziale Innovation“ mit 20.800 Euro unterstützt wurde. Weitere Informationen im Internet unter www.ausbildungshaus.de.

Ein helles möbliertes Zimmer
Die Zimmer im Fachkräftehaus sind 16 bis 18 Quadratmeter groß, möbliert und mit einer Kochnische ausgestattet. (Foto: Rothe)

Ein zweites Ausbildungshaus mit weiteren 68 Studios, das von der MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG renoviert wurde, soll voraussichtlich im Juli 2025 in Betrieb gehen. Es befindet sich in der Römerstraße 137 bis 139 direkt neben dem ersten Ausbildungshaus. Auch hier können ausschließlich Unternehmen die Wohnräume für ihre Auszubildenden anmieten. Die Miete beträgt 500 Euro monatlich mit allen Nebenkosten inklusive Internet. Die Wirtschaftsförderung hat bereits eine Bedarfsabfrage bei Heidelberger Betrieben vorgenommen. Auch hier können sich interessierte Betriebe per E-Mail bei Franziska Keller, keller@hddienste.de, oder Lucie Leonhardt, lucie.leonhardt@heidelberg.de, melden. Es ist auch möglich, ein Zimmer erst ab Oktober zum Ausbildungsstart anzumieten.

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