Fördermittel in Höhe von 86 Millionen Euro für die Wärmewende in Heidelberg
Für Fluss- und Abwasserwärmepumpe sowie Ausbau Fernwärmenetz / Erster Baustein eines Finanzierungsmixes
Kräftiger Anschub für die Energiewende in Heidelberg: Die Stadtwerke Heidelberg haben Bundesfördermittel in Gesamthöhe von 86 Millionen Euro für drei Projekte bewilligt bekommen – die geplante Flusswärmepumpe am Neckar in Bergheim, die Abwasserwärmepumpe im Norden Heidelbergs sowie den Ausbau des Fernwärmenetzes für die nächsten vier Jahre.
„Die Stadt Heidelberg geht gemeinsam mit den Stadtwerken Heidelberg bei der Wärmewende voran“, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner bei einem Pressegespräch am Montag,
1. Dezember 2025, im ENERGIEpark der Stadtwerke Heidelberg im Pfaffengrund: „Die enormen Investitionen, die für den Umbau auf erneuerbare Energien notwendig sind, können wir aber nicht allein stemmen. Deshalb freue ich mich, dass wir mit der Förderung im hohen zweistelligen Millionenbereich kräftigen Rückenwind für den Aus- und Umbau der Fernwärme-Infrastruktur in Richtung Klimaneutralität erhalten. Die Stadtwerke konnten damit den ersten Finanzierungsbaustein sichern, um die nächsten Schritte der kommunalen Wärmeplanung in Heidelberg zu realisieren.“
Die Fernwärme aus Heidelberg soll bis 2035 klimaneutral werden
Die Stadtverwaltung Heidelberg strebt an, bis 2030 klimaneutral zu werden. Gesamtstädtisch will Heidelberg bis 2040 klimaneutral werden. Wie dieses Ziel im Wärmesektor erreicht werden soll, zeigt der kommunale Wärmeplan der Stadt Heidelberg auf. Erarbeitet wurde er federführend vom städtischen Umweltamt. Eine zentrale Rolle für den notwendigen vollständigen Ausstieg aus Erdgas und Erdöl spielt der Ausbau der Fernwärme: Bis 2035 wollen die Stadtwerke Heidelberg sie klimaneutral gestalten. Aktuell wird bereits rund 50 Prozent der Fernwärme CO<sub>2</sub>-frei erzeugt. Dafür bauen die Stadtwerke weitere Fernwärme-Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien und entwickeln zudem das Fernwärmenetz kontinuierlich weiter. Die Kosten für den Auf- und Umbau werden auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung stellt eine Herausforderung dar, der die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg mit einem Mix an Lösungsansätzen begegnen.
Förderung von 86 Millionen Euro für drei Projekte – 40 Prozent der Gesamtkosten
Ein Lösungsansatz ist die Beantragung von Fördermitteln bei der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Das Programm, das in der vergangenen Legislaturperiode durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgesetzt worden war, forderte als Basis einen sogenannten Transformationsplan mit Potenzialabschätzungen unter anderem für den Ausbau erneuerbarer Energien, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Maßnahmen- und Umsetzungsplanungen. Eingereicht hatten ihn die Stadtwerke Heidelberg im Spätherbst 2024. Für einige der darin enthaltenen Maßnahmen haben die Stadtwerke zudem detaillierte Förderanträge gestellt.
Die Stadtwerke Heidelberg konnten ihrem Aufsichtsrat nun gute Nachrichten übermitteln: Drei Bundesfördermittel in Gesamthöhe von 86 Millionen Euro wurden für die geplanten Fluss- und die Abwasserwärmepumpe sowie für den Ausbau des Fernwärmenetzes bewilligt. Der Bewilligungszeitraum beträgt vier Jahre und endet im November 2029. „Mit diesen Mitteln können wir die wichtigsten anstehenden Projekte aus der kommunalen Wärmeplanung umsetzen. Das ist eine sehr gute Nachricht für den Klimaschutz und die Bürgerinnen und Bürger, die in Zukunft von noch mehr Wärme aus erneuerbaren Energien profitieren“, sagte Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität.
Bürgerinnen und Bürger sollen sich über Genussrechte wieder aktiv beteiligen können
„Die Zusage motiviert uns, unseren bisherigen Weg weiterzugehen. Nun steht im nächsten Schritt an, den Fremd- und Eigenkapital-Anteil für diese Projekte zu beschaffen. Auf Basis dieser Förderzusage arbeiten wir nun an der Gesamtfinanzierung“, sagte Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, zuständig für die energiewirtschaftliche Ausrichtung im Unternehmen: „Daran können sich auch die Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg bald wieder aktiv beteiligen.“ Denn nach dem Erfolg des Bürgerfinanzierungsprodukts heidelberg KLIMA INVEST im Jahr 2024 plant der Energieversorger, im Frühjahr 2026 erneut Genussrechte auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2024 waren innerhalb von vier Tagen so viele Registrierungen eingegangen, dass die maximale Emission von sechs Millionen Euro erreicht war. Für die nächste Emission rechnet Teigeler mit einer ähnlich starken Nachfrage.
Wie geht es weiter?
„Die Zusage motiviert uns, unseren bisherigen Weg weiterzugehen. Nun steht im nächsten Schritt an, den Fremd- und Eigenkapital-Anteil für diese Projekte zu beschaffen. Auf Basis dieser Förderzusage arbeiten wir nun an der Gesamtfinanzierung“, sagte Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, zuständig für die energiewirtschaftliche Ausrichtung im Unternehmen: „Daran können sich auch die Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg bald wieder aktiv beteiligen.“ Denn nach dem Erfolg des Bürgerfinanzierungsprodukts heidelberg KLIMA INVEST im Jahr 2024 plant der Energieversorger, im Frühjahr 2026 erneut Genussrechte auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2024 waren innerhalb von vier Tagen so viele Registrierungen eingegangen, dass die maximale Emission von sechs Millionen Euro erreicht war. Für die nächste Emission rechnet Teigeler mit einer ähnlich starken Nachfrage.
Prof. Dr. Rudolf Irmscher, Konzerngeschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, stellt in Aussicht: „In den vergangenen Jahren haben wir viel Expertise aufgebaut, um solche großen Projekte, wie sie nun anstehen, erfolgreich umzusetzen. Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aktiv an dem Erreichen unseres heutigen Standes mitgearbeitet haben, und auch allen, die die künftigen Projekte umsetzen werden, für ihr großes Engagement danken.“
Im nächsten Schritt werden die Stadtwerke Heidelberg nun mit den Detailplanungen starten und die Ausschreibungen für die verschiedenen Gewerke vorbereiten. Im kommenden Jahr werden voraussichtlich in Heidelberg-Bergheim erste Probebohrungen stattfinden. Wenn alles gut läuft, können Anfang 2027 die Bauarbeiten beginnen. Insgesamt haben die Stadtwerke Heidelberg nun vier Jahre Zeit für den Bau der beiden Anlagen.
Heidelberg – Vorreiter im Klimaschutz
Heidelberg ist seit den 1990er Jahren Vorreiter im Klimaschutz. Seit 2004 konnte der CO<sub>2</sub>-Ausstoß pro Kopf bereits um 30 Prozent reduziert werden. Bis 2040 möchte Heidelberg – unter Beteiligung der gesamten Stadtgesellschaft – zur klimaneutralen Kommune werden. Grundlage ist der Klimaschutzaktionsplan mit 30 konkreten Maßnahmen. Diese betreffen alle Lebensbereiche, von der Beteiligung an Wind- und Solaranlagen über den Ausbau grüner Fernwärme, Gebäudesanierung, Ernährung und Konsum bis zu naturnaher Stadtgestaltung und Mobilität. Elf Maßnahmen wurden bereits abgeschlossen, darunter unter anderem der Zubau an 25 Megawatt Photovoltaikleistung. Heidelbergerinnen und Heidelberger legen 83 Prozent ihrer Wege innerstädtisch bereits zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurück – bundesweiter Bestwert.
Über die Stadtwerke Heidelberg
Mit 1.093 Beschäftigten, davon 219 an das regionale Verkehrsunternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) GmbH entliehene Mitarbeitende, und einem Umsatz von 622,2 Millionen Euro (2024) ist das Unternehmen einer der größten rein kommunalen Energieversorger. Die Stadtwerke Heidelberg versorgen 200.000 Menschen in Heidelberg und der Region mit Strom, Gas, Wasser, Wärme und Services rund um die Themen Energie und Klimaschutz. Für die Stadt Heidelberg haben sie zudem Finanzierungs- und Koordinationsaufgaben im ÖPNV übernommen und betreiben die Schwimmbäder, die Bergbahnen sowie Parkhäuser in Heidelberg. Als wichtigster Partner der Stadt unterstützt der Energieversorger die Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg und der Stadtwerke Heidelberg

