Streuobstwiesen
Streuobstwiesen sind ein wertvoller, aber bedrohter Lebensraum – dabei gehören sie zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Als Bindeglied zwischen Wald und Feld, Wildnis und Kulturlandschaft zeigen sie, dass vom Menschen geprägte Landschaften durchaus von Nutzen für die heimische Flora und Fauna sein können. Zur Erhaltung der Kulturlandschaft sind sie auf unsere extensive Pflege angewiesen.
Streuobstpädagogik – von der Theorie zur Praxis
Doch wie genau pflegt man eine Streuobstwiese oder wie werden Obstbäume geschnitten, damit diese viele Jahrzehnte lang vital bleiben? Welche Tiere und Pflanzen leben auf einer Wiese und was gibt es bei der Mahd zu beachten? Wie können gute Erträge erzielt werden, ohne das ökologische Gleichgewicht zu zerstören? Was nach Theorie klingt, setzen die Streuobst-Pädagoginnen und -Pädagogen mit Kindergartengruppen und Schulklassen praktisch um.
Dabei werden auch alte Techniken wie das Sensen und Dengeln, Büschel binden oder Körbe wickeln gezeigt. Es gibt nützliche Tipps und Bauanleitungen zu Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Wildbienen und Hummeln. Beim Erforschen der Vielfalt auf Streuobstwiesen werden Wildkräuter und Wiesenblumen bestimmt und verkostet. Darüber hinaus gibt es einen Einblick in die Welt der alten Obstsorten der Streuobstwiesen.
Schutz einer wichtigen Kulturlandschaft
Unter dem Motto „Wissen vermitteln – Begeisterung wecken, Kulturlandschaft bewahren“ lernen die Kinder die Streuobstwiesen kennen und schützen. Einzelthemen und Module können von privaten Gruppen aller Altersklassen gebucht werden. Ziel ist es, auf den Rückgang dieser wichtigen Lebensräume, auf den Verlust der Artenvielfalt und den dramatischen Einbruch der Insektenpopulation aufmerksam zu machen und dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Für die Umsetzung der Streuobstpädagogik unterhält die Stadt Heidelberg eigene Streuobstwiesenflächen sowie alle notwendigen Geräte, die für die Pflege und die Ernte, einschließlich Apfelmühle und Saftpresse, erforderlich sind.