Der Konflikt ist ausgeartet,
denn es gibt keine Arten mehr.
Die Welt wurde ausgebeutet,
die Beutetiere entfernt,
ohne dass man auch nur im Entferntesten in Erwägung gezogen hätte,
selbst das Beutetier zu sein.
Heute trage ich schwarz.
In Erinnerung daran,
wie wir die Erde ausgegraben haben,
um sie kurze Zeit später zu beerdigen.
Ausgebaggert, ausgehöhlt, zugebaut.
Um uns Raum zu schaffen,
und Zeit.
Indem wir die Bedrohung abschaffen,
uns den Kräften der Natur entziehen
und damit unsere eigene aufbauen.
Dabei die Welt aufbrauchen,
und unsere Zeit auf ihr.
Ironie, Zeit gegen Zeit,
Ironie, doch auch das Eisenerz wird abgebaut,
in eisernen Minen, mit eiserner Miene,
denn dort unten ist es kalt.
Kälte.
Naturgewalt, die wir nicht spüren möchten
und uns deswegen hinter Eisenkarosserien und Betonburgen verstecken.
Beutetier oder doch Fluchttier?
Seit wann ein Gegensatz?
Gegensatz, Gegenteil, Aussage, die teilbar ist, weil gespalten?
Oder weil sie uns spaltet?
Uns streiten lässt, immer weiter, immer höher,
Wettrüsten der Argumente,
wir weiter am ausbeuten,
um zu zeigen, dass wir keine Fluchttiere sind.
Doch zeigen tun wir es nur selbst,
und merken das erst, wenn wir endlich ganz oben stehen.
Wolkenkratzer, selbst den Himmel kratzen wir an,
neue Höhen, neue Möglichkeiten.
Doch ohne Fundament bröckelt die Fassade.
Die Erde fällt in sich zusammen,
und wir gleich mit, hinein ins Bodenlose.
Wie ein Kartenhaus zerfällt das Konsumparadies,
in das wir aus Angst vor der Wirklichkeit geflüchtet sind.
Haben unsere Karten gespielt, doch die Trumpfkarte nicht gefunden.
Das Paradies fällt, zerfällt, und auch wir zerfallen in unsere Einzelteile,
Elemente.
Das Element Erde gibt es nicht mehr.
Nur noch das ewige Feuer, das stille Wasser, und ganz viel heiße Luft.
Und die Frage, ob das alles einen Sinn hat.
Mit den Sinnen nimmt man wahr, was für wahr genommen wird.
Doch unser Sinn für Natur ist blind.
Weil sie uns verblendet und
uns Angst macht.
Doch was, wenn die Naturgewalt nur ein Schrei nach Hilfe ist?
Der innere Konflikt, der hinauswill, die innere Furcht, die sich zeigt.
Gewaltige Fluten die Tränen,
horrende Hitze der Angstschweiß,
trockene Dürren die Erstarrung,
die die Natur immer wieder erfährt,
wenn wir ihr wehtun.
Der Konflikt ist abartig,
denn wir wenden uns von den Arten ab,
miteinander umzugehen,
und konzentrieren uns darauf,
gegeneinander vorzugehen.
Voreinander zu gehen, immer weiter, immer schneller.
Und fragen uns nicht mehr warum, sondern nur noch wie.
Fragen, die uns weiterbringen, nach vorne,
ohne zu hinterfragen.
Gegensatz?
Spektrum?
oder Balance?
Haben uns schon längst aus der Bahn gebracht,
denn wir fallen.
Wollen gefallen,
wollen auffallen,
und dabei fällt uns endlich auf, dass wir keine Angst zu haben brauchen,
denn die Erde ist auch unsere Welt,
wenn man sie instand hält.
Nicht mehr nur standhalten,
sondern aufstehen
und aufeinander zugehen.
Wir hängen voneinander ab, sind verworren und verwoben,
auf unendlich viele verschiedene Arten.
Erkenntnis durch den Gegensatz.
Doch diesmal ist er kein Widerspruch mehr,
denn wir sprechen wieder,
miteinander,
zueinander,
gehen aufeinander zu
und sind in unserem Element,
Heute trage ich schwarz,
denn ich weiß, dass nach der Dunkelheit das Licht kommt.