Interreligiöser Kalender

Juli 2024

islamisch 16.07. Ashura-Tag

Am islamischen Ashurafest treffen sich die Sunniten in der Moschee zu Gemeinschaftsgebeten und Predigt. Es heißt, dass die Gebete dieses Tages besonders erhört werden. Freunde, Verwandte und Nachbarn werden mit guten Wünschen und Geschenken bedacht. Die Schiiten gedenken an Ashura vor allem an den Tod des dritten Iman Hussain in der Schlacht von Kerbela. Der Sohn von Mohammeds Tochter Fatima gilt ihnen als Märtyrer. Auch die Aleviten feiern diesen Tag nach 12tägigem Fasten in ähnlichem Sinn.

August und September 2024

jüdisch 05.08. Tisch 'a Be-Av

Fastentag zum Gedenken an die Zerstörung des ersten und des zweiten Tempels in Jerusalem
christlich (römisch-katholisch /griechisch-orthodox.) 06.08. Verklärung des Herrn.
Das Fest nimmt Bezug auf einen Bericht aus dem Matthäusevangelium
christlich 15.08. Himmelfahrt Marias oder "Entschlafung Mariens"
Katholische und orthodoxe Christen feiern die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel.

Oktober 2024

jüdisch 03.10. Rosch ha-Schana (Neujahrsfest)
christlich 06.10. Erntedankfest
jüdisch 12.10. Jom Kipur (Versöhnungstag)
jüdisch 17.10. Beginn des Sukkot
jüdisch 23.10. Schemini Azeret (Ende des Sukkot)
jüdisch 24.10. Simchat Tora (Fest der Freude an der Tora)
christlich (evangelisch) 31.10. Reformationstag

Erläuterungen zu den Feiertagen im Interreligiösen Kalender (nach Alphabet)

A

Advent (christlich)

Der Advent ist für die Christen eine Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu. Mit dem vierten Sonntag vor Weihnachten beginnen das Kirchenjahr und die Reihe der Adventssonntage, die mit biblischen Lesungen der Propheten auf den Retter der Menschheit verweisen. Dies tun auch die vier Kerzen, die üblicherweise auf einem Adventskranz gesteckt, nacheinander entzündet werden und auf die Ankunft (= Advent) des Heilandes verweisen. Vor dem 7. Jahrhundert wurde der Advent als achtwöchige Fastenzeit begangen und dauerte vom 11. November bis zu Epiphanias, dem Erscheinungsfest am 6. Januar. Noch heute sollen im Advent der Schmuck der Kirchen im Gottesdienst bescheidener sein, um dann an Weihnachten mit dem Entzünden der Kerzen auf dem Weihnachtsbaum den Glanz des Festes deutlicher werden zu lassen.

Al Bab (Bahá’i)

Al Bab (arabisch das Tor) war der religiöse Ehrentitel von Seyyed Ali Muhammad Schirazi, der 1819 in Schiraz/Iran geboren wurde. Den Babi und den Bahá'i gilt er als Manifestation Gottes und Herold des Baha‘ullah. Seine erste Offenbarung erhielt er 1844 und beschrieb sie im ersten Kapitel seines Kommentars zur Joseph-Sure (= Sure 12 des Korans). Er nahm für sich in Anspruch, das von den Propheten verheißene Sprachrohr Gottes und zugleich Vorbote eines unermesslich Größeren als er selbst zu sein. Als Bab von einer Pilgerreise nach Mekka und Medina zurückkehrte, wurde er ver-haftet, verbannt und 1850 in Täbris öffentlich hingerichtet. Der Babismus und die Verbreitung seiner Schriften wurden unterdrückt, seine Lebens-daten aber als Feiertage in den Bahá'i-Kalender aufgenommen.

Al Hidjra/Islamisches Neujahrsfest (islamisch)

Die islamische Zeitrechnung beginnt mit der Hidjra, d. h. der Übersiedlung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina (622 nach Christus). Ähnlich dem jüdischen Kalender bedient sich auch der islamische Kalender des Mondjahres. So verschiebt sich - im Vergleich zum sonst üblichen Sonnenjahr - das Neujahrsfest in jedem Jahr um ca. 11 Tage.

Allerheiligen (christlich)

Allerheiligen ist ein christliches Fest, an dem aller Heiligen gedacht wird. Neben ihnen und den kirchlich anerkannten Märtyrern wollte man auch an all diejenigen erinnern, die nach Gottes Wort vorbildlich leben. Der Termin des katholischen Festes wurde zunächst in Rom und dann 835 für die gesamte Westkirche auf den 1. November gelegt. Ende des 10. Jahrhunderts wurde, ausgehend vom französischen Kloster Cluny, am 2. November ein Gedenktag an alle Verstorbenen, Allerseelen, angeschlossen.

Annuntiatio Domini (rk)

Die Annuntiatio Domini ist ein Fest im katholischen Kirchenjahr und geht auf das Lukasevangelium und die dortige Ankündigung der Geburt Christi durch den Erzengel Gabriel zurück. Im Evangelium wird erzählt, wie Maria die Botschaft hört, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen soll. Obwohl sie es nicht begreifen kann, ist sie bereit, dass Gottes Geist an ihr wirkt: „Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast“. Durch diesen Satz gilt Maria als Vorbild im Glauben an Gottes Wirken. Auch im Koran (Sure 19) wird die Verkündigungsgeschichte sowie über die Geburt Jesu erzählt. Maria als Maryam genießt im Islam große Verehrung.

Ashura (islamisch)

Am islamischen Ashurafest treffen sich die Sunniten in der Moschee zu Gemeinschaftsgebeten und Predigt. Es heißt, dass die Gebete dieses Tages besonders erhört werden. Freunde, Verwandte und Nachbarn werden mit guten Wünschen und Geschenken bedacht. Die Schiiten gedenken an Ashura vor allem an den Tod des dritten Iman Hussain in der Schlacht von Kerbela. Der Sohn von Mohammeds Tochter Fatima gilt ihnen als Märtyrer. Auch die Aleviten feiern diesen Tag nach 12tägigem Fasten in ähnlichem Sinn.

Aschermittwoch (christlich)

Aschermittwoch: In den christlichen Kirchen beginnt 40 Tage vor Ostern die Passions- und Fastenzeit und erinnert an das gleichlange Fasten Jesu vor Beginn seines Wirkens. Mit diesem Tag endet zugleich der Karneval, die Fastnacht oder Fasching. Es beginnt die mehrwöchige Vorbereitung auf das höchste christliche Fest.

Ayyám-i-Há (Bahá'i)

Die Ayyám-i-há-Tage sind eingeschobene Tage, die zunächst dazu dienen, den Kalender an das Sonnenjahr anzugleichen. In der Regel gibt es vier Schalttage, die im vierjährigen Rhythmus um einen weiteren Tag erweitert werden.Im Kitab-i-Aqdas, dem Heiligsten Buch der Bahá'i, ist der Zeitraum der Schalttage auf die Zeit vom 26. bis 1. März festgelegt. Dieser im kalendarischen Kontext rein ordnenden Regel sind im heiligsten Buch jedoch religiöse Inhalte beigefügt. Sie sind auf Gastfreundschaft und fürsorgliches Miteinander ausgerichtet. Anschließend an diese Schalttage beginnt ab 1. März eine 12-tägige Fastenzeit.

B

Badikalender (Bahá'i)

Der Badikalender der Bahá'i beginnt im Jahr 1844. Er ist ein Sonnenkalender mit 19 Monaten zu 19 Tagen. Vor dem 19. Monat werden vier (im Schaltjahr fünf) Tage eingefügt (die Ayyam-i-Ha).

Baha'u'llah (Bahá'i)

Der Gründer der Bahá'i-Religion, Baha’u’llah, war in jungen Jahren Anhänger des Bab, seines Vorläufers, und bestätigte dessen Kalender mit Modifikationen. 1863 verkündigte er, dass er Gottes Sprachrohr in unserer Zeit sei und zu universellem Frieden führen werde. Die bedeutsamen Begebenheiten im Leben des Bab und des Baha’u’llah mit ihren Zwillingsoffenbarungen werden als Feiertage begangen. Mit Lesungen seiner Schriften und Meditationen gedenkt man der Geburt des Religionsstifters.

Buß- und Bettag (christlich)

Seit Ende des 19. Jahrhunderts begeht die evangelische Kirche den Mittwoch vor dem letzten Sonntag im Kirchenjahr als gemeinsamen Buß- und Bettag. Schon zuvor wurden die Gläubigen immer wieder in Buß- und Bettagen jeweils aus aktuellen Anlässen und in Notzeiten zu Umkehr und Gebet aufgerufen. 1994 wurde dieser Feiertag nach langen politischen Diskussionen als arbeitsfreier Tag gestrichen, um die Mehrkosten der Arbeitgeber für deren Beiträge zur neu eingeführten Pflegeversicherung auszugleichen.

C

Chanukkafest (jüdisch)

Das jüdische Fest Chanukka ist - ähnlich dem christlichen Advent und Weihnachten - ein Lichterfest. Es erinnert daran, dass der Tempel in Jerusalem im Jahr 164 vor der Zeitrechnung, während der Besetzung Israels durch die griechischen Seleukiden und des von diesen verfügten Verbotes der jüdischen Religionsausübung, in einem Aufstand unter Juda Makkabi und seinen Brüdern zurückerobert wurde. Man fand zur Wiedereinweihung nur noch einen kleinen Krug mit wenig Öl für den siebenarmigen Leuchter, die Menora, ausreichend für einen Tag. Der Leuchter brannte aber, so wird überliefert, ganze acht Tage lang, bis neues Öl zur Verfügung stand. In Erinnerung an die Rettung der jüdischen Religion wird auch heute noch an jedem Chanukkatag eine neue Kerze entzündet, bis dann am achten Tage alle Kerzen brennen. Traditionelle Feiertagsspeisen sind in heißem Öl zubereitete Speisen, die an das Ölwunder und an die Ereignisse des Makkabäeraufstandes erinnern sollen.

Christkönigstag (katholisch)

Der Ewigkeitssonntag, früher Totensonntag, wurde offiziell durch den preußischen König Friedrich Wilhelm II. im April 1816 für die evangelischen Kirchen in Preußen eingeführt und auf den letzten Sonntag vor dem Beginn des neuen Kirchenjahres (1. Advent) gelegt. Die anderen evangelischen Landeskirchen in Deutschland und auch die in der Schweiz übernahmen diese Festlegung. In Deutschland handelt es sich dabei um einen sogenannten „stillen“ Trauer- und Gedenktag.  Mit besonderen liturgischen Gottesdiensten wird der Verstorbenen im zu Ende gehenden Kirchenjahr gedacht Zudem gelten spezielle Einschränkungen was Tanzveranstaltungen oder Ähnliches im öffentlichen Raum und Gaststätten betrifft, um der Pietät dieses Gedenktages besonderen Ausdruck zu verleihen.Am gleichen Tag wird in der römisch-katholischen Kirche der Christkönigstag als „Hochfest „Christus, König der Welt“ gefeiert. Dieses Fest wurde anlässlich des Heiligen Jahres 1925 von Papst Pius XI. mit seiner Enzyklika „Quas primas“ eingesetzt, auf den letzten Sonntag im Oktober gelegt und später im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 1970 auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr gelegt. Zudem wurde in den liturgischen Texten dieses Festes der eschatologische Aspekt der Königsherrschaft Christi stärker hervorgehoben.

D

Dreifaltigkeitssonntag/Trinitatis (christlich)

Mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus, seinem Sohn, bildet nach christlichem Verständnis der Geist Gottes oder der Heilige Geist die göttliche Dreieinigkeit (trinitas dei). Viele Kirchen erinnern in ihrem Namen daran: Dreifaltigkeitskirche, Trinitatiskirche oder Ähnliches. In vielen Abbildungen wird der Heilige Geist als Feuerflamme oder auch als Taube dargestellt, denn die Evangelien erzählen, dass der Geist Gottes wie eine Taube auf Jesus im Fluss Jordan bei seiner Taufe durch Johannes, den Täufer, herabgekommen sei.

E

Epiphanias - Erscheinungsfest (christlich)

Epiphanias gehört für die Christen zum Festkreis von Weihnachten. Die Bibel erzählt, dass Sterndeuter/Magier aus der orientalischen Welt (in Legenden: die „drei Heiligen Königen“) einen besonderen Stern/Kometen erkannt haben und ihm nach Bethlehem gefolgt sind. Zur Erinnerung ziehen vielerorts jugendliche Sternsinger, verkleidet als Caspar, Melchior und Balthasar, mit ihrem Stern von Haus zu Haus und bringen in Liedern und Versen die Weihnachtsbotschaft vom Frieden auf Erden. Auch heute noch schreiben sie die Anfangsbuchstaben C – M – B über die Türen, was als „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) gelesen wird, und sammeln dabei Spenden für die Armen der Welt. Dieser liebgewordene Brauch ist durch die Corona-Pandemie unterbrochen.

Erntedankfest (christlich)

Am ersten Sonntag im Oktober wird in den christlichen Kirchen das Erntedankfest gefeiert. Der Dank für die eingebrachte Ernte hatte auch schon in vorchristlicher Zeit im Judentum wie auch im religiösen Leben des römischen Reiches einen festen Platz. Die Erntegaben, die an diesem Tag zum Altar gebracht oder um ihn farbenfroh ausgelegt werden, sind unmittelbarer Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber Gott, der den Menschen mit der Ernte die notwendige Nahrung schenkt. In der christlichen Tradition wurde dieser Tag auch mit dem Gedanken des Teilens verbunden - die Ernte ist ein Geschenk aus der Hand Gottes, das zum Weiterschenken verpflichtet.

Ewigkeitssonntag (evangelisch)

Der Ewigkeitssonntag, früher Totensonntag, wurde offiziell durch den preußischen König Friedrich Wilhelm II. im April 1816 für die evangelischen Kirchen in Preußen eingeführt und auf den letzten Sonntag vor dem Beginn des neuen Kirchenjahres (1. Advent) gelegt. Die anderen evangelischen Landeskirchen in Deutschland und auch die in der Schweiz übernahmen diese Festlegung. In Deutschland handelt es sich dabei um einen sogenannten „stillen“ Trauer- und Gedenktag.  Mit besonderen liturgischen Gottesdiensten wird der Verstorbenen im zu Ende gehenden Kirchenjahr gedacht Zudem gelten spezielle Einschränkungen was Tanzveranstaltungen oder Ähnliches im öffentlichen Raum und Gaststätten betrifft, um der Pietät dieses Gedenktages besonderen Ausdruck zu verleihen.Am gleichen Tag wird in der römisch-katholischen Kirche der Christkönigstag als „Hochfest „Christus, König der Welt“ gefeiert. Dieses Fest wurde anlässlich des Heiligen Jahres 1925 von Papst Pius XI. mit seiner Enzyklika „Quas primas“ eingesetzt, auf den letzten Sonntag im Oktober gelegt und später im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 1970 auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr gelegt. Zudem wurde in den liturgischen Texten dieses Festes der eschatologische Aspekt der Königsherrschaft Christi stärker hervorgehoben.

F

Fest der Heiligen Familie (christlich, rk)

Das Fest der Heiligen Familie ist erst im 19. Jahrhundert entstanden. Die Liturgie stellt an diesem Tag die Familie Jesu mit Maria und mit Josef und deren Flucht nach Ägypten in den Mittelpunkt. Sie wird als Vorbild gesehen und verehrt. In den sozialen Umbrüchen der beginnenden Industrialisierung betont die katholische Kirche so den Wert der Familie.

Fest der unschuldigen Kinder

Das Fest der unschuldigen Kinder seit dem 6. Jahrhundert erinnert an den Tag, an dem nach biblischer Überlieferung (Matthäus 2, 13 - 23) König Herodes befahl, die gerade in Bethlehem geborenen Kinder zu töten. Sein Ziel war es, dabei auch Jesus zu vernichten. Der Plan missriet durch die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten.

Fronleichnam (christlich, rk)

Zehn Tage nach Pfingsten wird Fronleichnam in der katholischen Kirche als sogenanntes „Hochfest“ gefeiert. Der Name leitet sich her von „fron“ (= Herr) und „lichnam“ (= Leib). Das Fest wurde Mitte des 13. Jahrhunderts für die gesamte römisch-katholische Kirche eingeführt. Seine Beliebtheit verdankt dieser Festtag vor allem den reich- und blumengeschmückten Prozessionen. Theologisch wichtig wurde er vor allem durch die Beschlüsse auf dem Konzil von Trient (1545 bis 1563) als Antwort auf die protestantische Reformation und zur Erneuerung der römisch-katholischen Kirche.

G

Geburt des Baha'u'llah (Bahá'i)

Der Kalender der Bahá'i ist ein Sonnenkalender mit 19 Monaten zu je 19 Tagen. Dazu kommen noch vier Tage nach dem 18. Monat und bei Bedarf ein Schalttag. Das Jahr 1 ist umgerechnet 1844. Der Gründer der Bahá'i-Religion, Baha’u’llah, war in jungen Jahren Anhänger des Bab, seines Vorläufers. Im Jahr 1863 verkündigte er, dass er Gottes Sprachrohr in unserer Zeit sei und zu universellem Frieden führen werde. Die bedeutsamen Begebenheiten im Leben des Bab und des Baha’u’llah mit ihren Zwillingsoffenbarungen werden als Feiertage begangen. Mit Lesungen seiner Schriften und Meditationen gedenkt man der Geburt des Religionsstifters. 

Gründonnerstag (christlich)

An Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl. Die Bezeichnung rührt von dem Wort „greinen“, „grienen“ (= weinen) her, denn an diesem Abend wurde Jesus im Garten Gethsemane von Soldaten verhaftet. Am folgenden Karfreitag wurde er vor dem römischen Statthalter Pilatus verhört und auf Drängen des jüdischen Hohenpriesters zum Tod verurteilt. Um die Mittagszeit starb er am Kreuz und wurde noch vor Beginn des Sabbaths in ein Felsengrab gelegt. Als am Ostersonntag, einige Frauen zum Grab kamen, fanden sie es leer. Ein Engel, so wird berichtet, verkündete ihnen, Jesus sei nicht mehr hier, er sei auferstanden.

H

Himmelfahrt Marias oder "Entschlafung Mariens" (christlich)

Katholische und orthodoxe Christen (28.08.) feiern die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel.

I

Id al Fitr (islamisch)

Solange der letzte Tag des Ramadans, das sogenannte Fastenbrechen = Id al Fitr oder (türkisch) Seker Bayrami (= Zuckerfest) nicht verkündet wird, sollen sich die Gläubigen am Tag des Essens, Trinkens aber auch des Rauchens sowie jeglicher Sexualität enthalten. Von besonderer Bedeutung ist zuvor die 27. Nacht des Monats Ramadan (in diesem Jahr: 1. Juli), die „Nacht der Bestimmung“ (Lailat al Quadr), in der der Koran nach muslimischem Verständnis herabgesandt wurde. Deshalb steht das Rezitieren des Korans im Mittelpunkt dieser Tage. Nach Sonnenuntergang wird dann im Kreis der Familie oder in der muslimischen Gemeinde festlich und gesellig gegessen. Der Fastenmonat endet mit dem Fastenbrechen in diesem Jahr am 5. Juli. Bedingt durch den islamischen Mondkalender verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr im Vergleich zu den Vorjahren und zu dem bei uns üblichen Sonnenkalender.

Id-Ul-Adha, Kuran Bayrami Opferfest (islamisch)

Das mehrtägige muslimische Opferfest (türkisch: Kurban Bayrami) erinnert an den Gehorsam und die Bereitschaft des Stammvaters Abraham, auf göttliches Geheiß hin seinen Sohn zu opfern. Während in den Berichten des Alten Testamentes von Isaac, dem Sohn Sarahs, gesprochen wird, handelt es sich in der islamischen Überlieferung um den erstgeborenen lsmail, den Sohn Hagars. Durch Gottes Eingreifen kommt es nicht zu dem Sohnesopfer (siehe Sure 37,101). Gemeinsam schächten stattdessen Abraham und sein Sohn einen Widder. Dies alles fand nach der Überlieferung dort statt, wo heute in Jerusalem der Felsendom (Qubbat as-sachra) steht. Dieser ist der älteste monumentale Sakralbau des Islams und zugleich eines der islamischen Hauptheiligtümer.

J

Jom Kippur (jüdisch)

Der jüdische Kalender kennt zehn Bußtage im Jahr. Der wichtigste ist Jom Kippur. An diesem Versöhnungstag wird nach talmudischer Tradition das Urteil über die Menschen besiegelt, das zehn Tage zuvor (dieses Jahr am Abend des 11. September beginnend) an Rosch ha-Schana, dem Tag des Gerichts und zugleich dem jüdischen Neujahrsfest, gefällt wurde. Der Versöhnungstag soll dazu dienen, den Menschen zu entsühnen. Insofern ist Jom Kippur ein Tag der Reue, der Buße und der Umkehr. Zugleich ist dieser Tag ein strenger Fastentag. Weder Essen noch Trinken sind erlaubt. Außer dem Benetzen der Hände und der Augen mit Wasser ist keine Körperpflege bis zum Ausgang des nächsten Abends erlaubt. Zum Andenken an die Verstorbenen wird vor dem Besuch der Synagoge ein Licht entzündet, das 24 Stunden brennen soll. 

K

Karwoche (christlich)

Mit Palmsonntag beginnt die Karwoche, in der Christen ihre wichtigsten Feiertage begehen.

Karfreitag (christlich)

An Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl. Die Bezeichnung rührt von dem Wort „greinen“, „grienen“ (= weinen) her, denn an diesem Abend wurde Jesus im Garten Gethsemane von Soldaten verhaftet. Am folgenden Karfreitag wurde er vor dem römischen Statthalter Pilatus verhört und auf Drängen des jüdischen Hohenpriesters zum Tod verurteilt. Um die Mittagszeit starb er am Kreuz und wurde noch vor Beginn des Sabbaths in ein Felsengrab gelegt. Als am Ostersonntag, einige Frauen zum Grab kamen, fanden sie es leer. Ein Engel, so wird berichtet, verkündete ihnen, Jesus sei nicht mehr hier, er sei auferstanden.

L

Lailat al Bara'a (islamisch)

Mit Lailat al Bara’a beginnt die Zeit der religiösen Besinnung, die anschließend in den Fastenmonat Ramadan übergeht. In der Nacht der Vergebung wirkt nach islamischer Auffassung Allah besonders segensreich und erhört mehr Gebete als in anderen Nächten. Gute Taten werden in dieser Nacht doppelt angerechnet. Die Gläubigen verbringen weltweit diese Nacht betend zu Hause oder in den festlich erleuchteten Moscheen.

Lailat al Miraj (islamisch)

Laylat al Miraj erinnert an die Himmelsreise (al miradsch = Leiter) und die sogenannte Nachtreise (al isra) des Propheten Mohammed in Begleitung des Erzengels Gabriel, über die am Anfang der Sure 17 und im Hadith (Berichte aus dem Leben Mohammeds) berichtet wird. Mohammed soll, von Mekka kommend, auf seiner wundersamen Reise in Jerusalem Abraham, Mose und Jesus getroffen haben. In der islamischen Theologie wird darüber diskutiert, ob die Reise im Schlaf oder in wachem Zustand beziehungsweise in spiritueller Erfahrung erfolgt sei. An diesem Tag wird in den Moscheen in Sprechgesang und Gedichten des Propheten gedacht.

Lailat al Qadr (islamisch)

Von besonderer Bedeutung ist zuvor die 27. Nacht des Monats Ramadan (in diesem Jahr: 1. Juli), die „Nacht der Bestimmung“ (Lailat al Quadr), in der der Koran nach muslimischem Verständnis herabgesandt wurde. Deshalb steht das Rezitieren des Korans im Mittelpunkt dieser Tage. Nach Sonnenuntergang wird dann im Kreis der Familie oder in der muslimischen Gemeinde festlich und gesellig gegessen. Der Fastenmonat endet mit dem Fastenbrechen in diesem Jahr am 5. Juli. Bedingt durch den islamischen Mondkalender verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr im Vergleich zu den Vorjahren und zu dem bei uns üblichen Sonnenkalender.

Lailat al Regaib (Nacht des Gewünschten) (islamisch)

Die Nacht des Gewünschten (Regaib gecesi) gilt in der Türkei als eine besonders gesegnete Nacht. Ihre eigentliche Bedeutung liegt hier in der Erinnerung an die Empfängnis der Mutter Mohammeds.

M

Mariä Aufnahme in den Himmel (christlich)

Mariä Aufnahme in den Himmel (Assumptio beatae Mariae Virginis) ist ein Hochfest in der römisch-katholischen Kirche und wird umgangssprachlich auch Mariä Himmelfahrt genannt. Zurückgeführt wird es auf ein Marienfest im 5. Jahrhundert. Der Glaube an die leibliche Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel wird seit dem 6. Jahrhundert bezeugt und 1950 von Papst Pius XII. zum kirchlichen Dogma erhoben. In den kanonischen Schriften wird hiervon nicht berichtet, jedoch werden einige Schriftstellen im Neuen Testament (zum Beispiel Offenbarung 12) als Hinweis darauf gedeutet.

Mariä Empfängnis (christlich, rk)

Am 8. Dezember feiert die katholische Kirche das sogenannte „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“, kurz: „Mariä Empfängnis“. Die letztere Bezeichnung hat zu vielerlei Missverständnissen in der Marienverehrung geführt: in dem zugrundeliegenden sogenannten unfehlbaren Dogma des Papstes Pius IX. wird im Jahr 1854 von der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ gesprochen. Dahinter steht die Lehre, dass Maria, selbst natürlich gezeugt und empfangen von ihren Eltern Anna und Joachim, frei von jeder Sünde sei, das heißt „rein von jedem Makel der Erbsünde“. Dies unterscheidet die Mutter Jesu mit ihrer einzigartigen Nähe zu Gott von allen anderen Menschen.

Mariä Heimsuchung (christlich)

Das Fest Mariä Heimsuchung (lateinisch: Visitatio Mariae) erinnert an den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer gleichfalls schwangeren Cousine Elisabet, von dem der Evangelist Lukas in Lk. 1, 39 - 40 erzählt. Hierbei grüßt Elisabet mit den berühmt gewordenen Worten: „Gesegnet bist Du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht Deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“. Dieser Gruß fand Eingang in den Wortlaut des Ave Maria und mittelbar auch in andere Gebete der katholischen Liturgie wie den Angelus oder den Rosenkranz.

Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn) (christlich)

Der 2. Februar war früher traditionell der Tag, an dem spätestens die Tannenbäume und der Lichterschmuck aus den katholischen Kirchen geräumt und die Krippenfiguren wieder eingepackt wurden. Das Fest der Darstellung des Herrn gilt als der letzte Tag in der Weihnachtszeit. Das Datum berechnet sich vom 25. Dezember. Vom ersten Weihnachtstag bis zum 2. Februar sind es insgesamt vierzig Tage.40 Tage sind in der jüdisch-christlichen Tradition ein besonderes Zeitmaß, das sich zum Beispiel in dem 40-tägigen Regen in der Zeit der Sintflut, in der vierzigtägigen Fastenzeit oder im 40-tägigen Aufenthalt Jesu in der Wüste wiederfindet. Erinnert sei hier auch an die muslimischen Trauerriten der vierzig Tage.Der biblische Bezug des Festtages am 2. Februar basiert auf der alttestamentarischen Vorschrift, dass der Erstgeborene im Tempel als Eigentum Gottes „dargestellt“ und übergeben wurde. Und der volkstümliche Name des Festes, „Mariä Lichtmess“, erinnert an die biblische Vorschrift, dass Frauen sich 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes einer kultischen Reinigung unterziehen müssen. Die Lichtsymbolik des Tages bezieht sich auf das Lukas-Evangelium, wonach der greise Simeon das Kind im Tempel als „ein Licht, das die Heiden erleuchtet“ begrüßt. Bis heute werden an diesem Tag die Kerzen für das neue Jahr gesegnet.Beim religiösen Bahá'i-Kalender handelt es sich um einen Sonnenkalender, der aus 19 Monaten mit 19 Tagen besteht, wobei jeder Kalendertag wie auch im Judentum und im Islam mit dem Sonnenuntergang des Vortages beginnt.

Mevlid - Geburt des Propheten (islamisch)

Im Gegensatz zu anderen Festtagen - zum Beispiel zum islamischen Opferfest und zum Fest des Fastenbrechens - ist das Geburtsfest des Propheten erst in nachprophetischer Zeit entstanden. Den Feiertag Mevlid oder Mawlid/Maulit begehen Muslime in aller Welt im Kreis ihrer Familien. Bei dem Fest wird gemeinsam gebetet, gesungen und Geschichten zum Leben des Propheten aus dem Koran vorgelesen. Mohammed wurde 570 in Mekka als Sohn eines Kaufmannes geboren. Auch er wurde Kaufmann, reiste viel und lernte dabei auch den jüdischen und den christlichen Glauben kennen.

N

Neujahrsfest (christlich)

„Unser“ Neujahrsfest am 1. Januar war ursprünglich kein christlicher Festtag. Es geht auf die Reform des römischen Kalenders 153 vor Christus beziehungsweise auf den Julianischen Kalender (46 vor Christus) zurück: der Jahresbeginn wurde vom 1. März auf den 1. Januar verlegt. Die endgültige Festlegung als Feiertag erfolgte erst Ende des 17. Jahrhunderts unter Papst Innozenz XII.

O

Opferfest - Id al-Adha (islamisch)

Das mehrtägige muslimische Opferfest (türkisch: Kurban Bayrami) erinnert an den Gehorsam und die Bereitschaft des Stammvaters Abraham, auf göttliches Geheiß hin seinen Sohn zu opfern. Während in den Berichten des Alten Testamentes von Isaac, dem Sohn Sarahs, gesprochen wird, handelt es sich in der islamischen Überlieferung um den erstgeborenen Ismail, den Sohn Hagars. Durch göttliches Eingreifen kommt es nicht zu dem Sohnesopfer (siehe Sure 37, 101). Stattdessen schächten Abraham und sein Sohn gemeinsam einen Widder. Dies alles fand nach der Überlieferung dort statt, wo in Jerusalem der Felsendom (Qubbat as-sachra) steht. Dieser, am Ende des 7. Jahrhunderts erbaut, ist der älteste monumentale Sakralbau des Islams und zugleich eines der islamischen Hauptheiligtümer.

Ostersonntag (christlich)

An Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl. Die Bezeichnung rührt von dem Wort „greinen“, „grienen“ (= weinen) her, denn an diesem Abend wurde Jesus im Garten Gethsemane von Soldaten verhaftet. Am folgenden Karfreitag wurde er vor dem römischen Statthalter Pilatus verhört und auf Drängen des jüdischen Hohenpriesters zum Tod verurteilt. Um die Mittagszeit starb er am Kreuz und wurde noch vor Beginn des Sabbaths in ein Felsengrab gelegt. Als am Ostersonntag, einige Frauen zum Grab kamen, fanden sie es leer. Ein Engel, so wird berichtet, verkündete ihnen, Jesus sei nicht mehr hier, er sei auferstanden.

P

Palmsonntag (christlich)

Palmsonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Menschen legten ihm Palmzweige auf den Weg, um ihn als den verheißenen Messias zu begrüßen. 

Pessach (jüdisch)

Pessach erinnert an die Flucht der Israeliten aus Ägypten. Ungesäuertes Brot, die Matzen („Mazzot“) symbolisieren die überstürzte Flucht. Das Fest der Befreiung ist dadurch geprägt, dass alle Speisen ungesäuert sind. Im Familienkreis wird gefeiert und die „Haggada“, die Erzählung vom Auszug, vorgelesen. Im Mittelpunkt des festlich gedeckten Tisches steht der Sederteller. Alle Zutaten sind symbolischer Teil des Sederrituals wie Bitterkraut, Charossetmus, Karpass, Ei und ein Schälchen Salzwasser. Als Sinnbild von vier der fünf Stufen der Befreiung und Erlösung werden vier Becher Wein gereicht.

Pfingsten (christlich)

Pfingsten geht auf das griechische Wort „pentekoste“ (= der Fünfzigste) zurück und wird vom mittelhochdeutschen „pfingesten“ hergeleitet. 50 Tage nach Ostern endet die österliche Zeit mit Pfingsten, das seit dem vierten Jahrhundert als Fest des Heiligen Geistes gefeiert wird. Dieser wurde nach christlicher Lehre allen Gläubigen geschenkt zur Stärkung der Erinnerung an die Person, die Worte und das Wirken Jesu Christi. Nur dort, wo Gottes Geist lebendig ist, geschieht nach der Kirchenlehre positive Veränderung. Mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn, bildet der Heilige Geist die göttliche Dreieinigkeit (trinitas dei). In vielen Abbildungen wird der Heilige Geist als Feuerflamme oder auch als Taube dargestellt, denn die Evangelien erzählen, dass der Geist Gottes wie eine Taube auf Jesus bei seiner Taufe im Jordan durch Johannes, den Täufer, herabgekommen sei. Wie Ostern ging auch das zweitägige Pfingstfest auf ein jüdisches Wallfahrtsfest (Schawouth) zurück. In der Apostelgeschichte wird erzählt, dass den Jüngern der Heilige Geist geschenkt wurde und dass sie in allen Sprachen predigen konnten.

Purim (jüdisch)

Purim: Das Fest geht auf das alttestamentarische Buch Ester zurück, das von der Rettung der jüdischen Bevölkerung im persischen Exil erzählt. Es ist ein Fest der Befreiung und Freude, das mit dem zweimaligen Vorlesen der Esterrolle (= Megilla) beginnt und mit einem Festmahl schließt, zu dem man kostümiert erscheint. Haman, der Wesir des Königs Xerxes (Ahaschwerosch), so wird berichtet, plante die Ausrottung der Juden und ließ das Los (= Pur, pl. Purim) darüber werfen, an welchem Datum dies geschehen sollte. Davon erfuhr die Königin Ester, die nach langem Fasten ihren Mann bewegen konnte, Haman und seine Söhne verhaften und hinrichten zu lassen. Diese Rettungsgeschichte wird ausgelassen und teilweise lautstark mittels Ratschen gefeiert sowie mit gegenseitigen Geschenken - aber auch mit Almosen für Arme und Bedürftige.

Q

R

Ramadan (islamisch)

Im Monat Ramadan, dem „gesegneten Monat“, in dem der Koran, das Heilige Buch der Muslime, geoffenbart wurde, verzichten die Muslime nach den Geboten des Korans von der Morgendämmerung bis nach Sonnenuntergang vollständig auf die Nahrungsaufnahme. Ausgenommen sind hiervon Schwangere und Stillende wie auch kleinere Kinder sowie Kranke und Reisende. Letztere sollen das Fasten nachholen. Denn dieses ist eine der „fünf Säulen“ der muslimischen Religion. Solange das sogenannte Fastenbrechen (Id al-Fitr, der letzte Tag im Ramadan) nicht verkündet wird, sollen sich die Gläubigen am Tag des Essens, Trinkens aber auch des Rauchens sowie jeglicher Sexualität enthalten.

Reformationsfest (christlich)

Das evangelische Reformationsfest erinnert an die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers in lateinischer Sprache, die 1517 die Kritik an der herrschenden römisch-katholischen Kirchenlehre zusammenfassten und zu einer akademischen „Disputation“ aufforderten. Letztlich wurde hierdurch und durch die Reaktion des Vatikans die Spaltung der christlichen Kirche und ihrer Einheit in Deutschland und Europa eingeleitet. Eine theologische Annäherung der beiden christlichen Kirchen wird in der Gegenwart immer wieder angeregt und auf Gemeindeebene ökumenisch und meist pragmatisch versucht.

Ridvánfest (Bahá'i)

Das Ridvánfest ist das höchste Fest der Bahá'i und dauert zwölf Tage. Die Bahá'i-Gemeinden gedenken der Verkündigung ihrer Religion im Jahre 1863 im Garten Ridván (wörtlich: Paradies) nahe Bagdad durch den Religionsstifter Baha’u’llah. Hier erhob dieser den Anspruch, in Erfüllung aller früheren Prophezeiungen der Bote Gottes für die heutige Zeit und der „Verheißene aller Religionen“ zu sein. Geboren und aufgewachsen in Teheran, war Baha’u’llah als Anhänger der wenige Jahre zuvor entstandenen Babi-Religion nach Bagdad und dann später weiter nach Konstantinopel verbannt worden. Die wichtigsten Feiertage sind der erste Ridván (21.04.), an dem Baha’u’llah 1863 im Garten Ridván ankam, der neunte Ridván (29.04.) als Tag der Ankunft seiner Familie und der zwölfte Ridván (02.05.), der Tag seiner Abreise.

Rosh Ha-Schana (jüdisch)

Am 1. und 2. Tag des jüdischen Monats Tischri wird das jüdische Neujahrsfest Rosh Ha-Schana (wörtlich „Geburtstag der Welt“) und der Beginn des neuen Kalenderjahres gefeiert. Mit ihm beginnen die „zehn Tage der Umkehr“. Höhepunkt ist Jom Kippur, der Versöhnungstag.

S

Schawuoth (jüdisch)

Schawuoth wird sieben Wochen nach Beginn des Pessachfestes als „Wochenfest“ gefeiert. Es hat eine doppelte Bedeutung: zur Zeit der ersten Weizenernte im Jahr ist es ein „Fest der Erstlingsfrüchte“, im Wesentlichen aber ist es ein Erinnerungsfest an die 40jährige Wüstenwanderung der Israeliten und an die Übergabe der Thora am Berg Sinai durch Mose und insofern ein Fest der Offenbarung und Befreiung. In der mit Blumen geschmückten Synagoge werden die 10 Gebote verlesen. An Schawouth werden traditionell Gerichte aus Milch gereicht. Milch symbolisiert gewissermaßen die Thora, die das jüdische Volk wie ein unschuldiges Kind nährt. Es ist üblich, die ganze Nacht bis zum frühen Morgen mit dem Studium der Thora, des Talmuds und der Kabbala zuzubringen.

Schemini Azeret (jüdisch)

Das einwöchige jüdische Laubhüttenfest (Sukkot), das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert und mit dem Schlussfest Schemini Azeret endet. Mit Simchat Tora (Freude der Tora) beginnt der neue Lesezyklus der Tora.                 

Simchat Tora (jüdisch)

Fest zur Freude an der Tora mit erneutem Beginn des jüdischen Lesezyklus.

Sukkot (jüdisch)

Das einwöchige Laubhüttenfest (Sukkot) erinnert an die Wüstenwanderung der Israeliten und die Flucht aus Ägypten („in den Hütten sollt ihr sieben Tage wohnen“). Auch heute noch, wenn man dazu die Möglichkeit hat, errichtet man auf dem Balkon oder im Garten eine Hütte mit einem Laubdach. Sie soll eine provisorische Behausung während der lange dauernden Suche nach dem gelobten Land darstellen, in der man in der Regel auch die täglichen Mahlzeiten einnimmt. Mit Schemini Azereth als Schlussfest endet dann Sukkot. Danach beginnt mit Simchat Tora (Fest der Freude an der Tora) wieder der neue Lesezyklus der Tora.

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Tag des Bundes (Bahá'i)

Der Tag des Bundes erinnert daran, dass der Religionsgründer Baha’u’llah seinen ältesten Sohn, Abdu’l-Baha, zum Bewahrer seines Bundes ernannte. Der Bund diente dazu, die Einheit des Bahá'i-Glaubens zu erhalten. Abdu’l-Baha leitete die Gemeinde bis zu seinem Tode 1921.

Taufe des Herrn (christlich)

Taufe des Herrn: am 1. Sonntag nach Epiphanias wird mit diesem Tag an die Taufe Jesu erinnert.

10. Tewet (jüdisch)

Der 10. Tewet ist ein sogenannter kleiner Fastentag im Judentum. Dieser wird sieben oder acht Tage nach Ende von Chanukka begangen und erinnert an den Beginn der Belagerung Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnedzar im Jahr 597 v. d. Z., in deren Verlauf der Salomonische Tempel zerstört und das jüdische Volk in die Verbannung geführt wurde.

Tisha be Aw (jüdisch)

Am jüdischen Tisha b’Aw wird an die Zerstörung des ersten und zweiten Tempels in Jerusalem gedacht. Er wird als Fastentag begangen.

Tu B’Schwat – Neujahrsfest der Bäume (jüdisch)

Tu bedeutet die Zahl 15 und Tu B’Schwat bezeichnet am Ende der Regenzeit die Mitte des Monats Schewat und den Beginn der erwarteten Wachstumsperiode. In Israel ziehen an diesem Tag Kinder und Schüler aus, um junge Bäume zu pflanzen. So tragen sie auch zum Aufbau des oft kargen Landes bei. In der Diaspora, das heißt außerhalb Israels, wird hierfür Geld gespendet. Außerdem ist es oft Brauch, an diesem Tag besonders Früchte zu essen, die in Israel wachsen - in manchen Gemeinden bewusst 15 verschiedene Früchte.

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Verklärung des Herrn (christlich)

Das Fest der Verklärung des Herrn stellt ein Offenbarungsereignis dar, von dem die christlichen Evangelien erzählen. Drei seiner Jünger (Petrus, Jakobus und Johannes) begleiten nach diesen Berichten Jesus auf einen Berg (wahrscheinlich den Berg Tabor) und erleben, wie dieser vor seinem Treffen mit Moses und Elija während des Gebetes das Aussehen ändert: „Sein Antlitz erstrahlte wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“ (Matthäus 17, 1 - 8). Und aus einer Wolke hörten sie eine Stimme mit der Proklamation der Gottessohnschaft Jesu: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Auf ihn sollt Ihr hören!“

Verkündigung des Herrn (christlich)

Verkündigung des Herrn: Mit diesem Feiertag richtet die katholische Kirche ihren Blick auf die Geburt Jesu: neun Monate vor Weihnachten wird an den Besuch des Engels Gabriel bei Maria erinnert. Im Lukasevangelium wird erzählt, wie Maria die Botschaft hört, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen soll. Obwohl sie es nicht begreifen kann, ist sie bereit, dass Gottes Geist an ihr wirkt. Sie antwortet: „Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Durch diesen Satz gilt Maria als Vorbild im Glauben an Gottes Wirken. Auch im Koran (Sure 19) wird die Verkündigungsgeschichte erzählt. Maria (arabisch Maryam) genießt große Verehrung.

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