Haus der Jugend
Projekt: Haus der Jugend, Römerstr. 87, Heidelberg
Bauzeit: März 2020 – Mai 2022
Architekt*in: Murr Architekten, Dießen am Ammersee
Bauleitung: Skena Planungsgesellschaft, Heidelberg
Projektleitung: Hochbauamt der Stadt Heidelberg
Fotografie: Leone Schuch, Hochbauamt Heidelberg
Aufgabe und Anspruch
Nach Abbruch des bestehenden Gebäudes im Jahr 2019 entstand an leicht veränderter Position ein Neubau in Hybridbauweise aus einer Mischkonstruktion von Holz und Beton. Das neue Haus der Jugend ist Heidelbergs größte Freizeiteinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien und soll einen einzigartigen Raum für die Jugendarbeit der Zukunft bieten.
Außergewöhnlich war ein großes Beteiligungsverfahren, im Rahmen dessen mehr als einhundert Jugendliche selbst Ideen und Vorschläge für das neue Haus entwickelt hatten. Das Haus der Jugend ist ein Projekt der IBA Heidelberg.
Planung und Umsetzung
Baulich und inhaltlich setzt das Haus der Jugend neue Maßstäbe. Von außen ist das Passivhaus-Gebäude ein ruhiger Solitär aus Holz, im Innern birgt es großzügige Gemeinschafts- und Funktionsräume, die eine lebendige Fülle von Nutzungen ermöglichen: Im Untergeschoss befinden sich ein schallisolierter Discoraum mit Bar und eigenem Zugang sowie Proberäume für Bands und ein Technikraum.
Die gesamte Nutzung im Erd- und Obergeschoss ist u-förmig um einen Mehrzweckraum angeordnet, dessen lichte Höhe der Gebäudehöhe entspricht. Im Erdgeschoss verläuft über nahezu die gesamte Längsseite des Gebäudes ein großer Aufenthaltsbereich mit einem überdachten Außenbereich – beide sind Treffpunkt und Gemeinschaftsraum. Ein Teil des Foyers wird zudem als Café genutzt. Ebenfalls im Erdgeschoss sind eine Küche sowie Lagerräume und Sanitäranlagen.
Im Obergeschoss stehen den Kindern und Jugendlichen sowie dem Team des Hauses weitere Räume mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie z.B. ein Tanzraum mit großer Fensterfläche, ein Theaterraum, Umkleiden, Werk- und Seminarräume sowie Büros.
Das Untergeschoss mit Decke sowie die Decke und Bodenplatte des Erdgeschosses sind aus Stahlbeton, das Tragwerk des Flachdachs sowie die Innen- und Außenwände im Erd- und Obergeschoss sind als Holztragwerk konzipiert. Aufgrund großzügiger Fensteröffnungen sowie dem großen Eingangsbereich wurden schlanke Stahlstützen stellenweise in die Glasfassade integriert.
Die unterschiedlichen Formen der Fassadenöffnungen ziehen sich in das Innere des Gebäudes und werden mittels Abhangdecken, teilweise in Holz, teilweise in Gipskarton, abgebildet: Im Innenraum entsteht eine spannende Abfolge verschiedener Deckenausformungen.
Stimme
„Die Offenheit des Hauses begeistert alle, die hierherkommen. Architektonisch spiegelt es das, was uns inhaltlich wichtig ist: Kinder, Jugendliche und Familien willkommen zu heißen in ihrer ganzen Vielfalt. Das soll auch das Programm des Hauses abbilden.“
Stefanie Jansen, Bürgermeisterin der Stadt Heidelberg und Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit