Gegen Rassismus: Europäische Kommission fördert Städtekoalition mit 1,2 Million Euro

Kommunales Kompetenznetzwerk ECCAR wird von Heidelberg aus koordiniert – OB Würzner: Städte sind Anker der Demokratie

Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) erhält eine neue EU-Rahmenförderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro bis 2028. Damit wird das europäische Kompetenznetzwerk der Städte gegen Rassismus weiter ausgebaut und die kommunale Arbeit zum Schutz der Menschenrechte gestärkt. Die Städtekoalition ECCAR wird von Heidelberg aus koordiniert. Das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg wurde 2019 zum Sitz des von der UNESCO gegründeten Städtenetzwerks gewählt.

ECCAR unterstützt Kommunen in Fragen demokratischer Teilhabe sowie bei Herausforderungen in der Gestaltung einer von Vielfalt geprägten Stadtgesellschaft. Ziel der Städtekoalition ist, das friedliche Zusammenleben in Europas Städten durch konkrete Projekte der Mitgestaltung und Diversitätsöffnung zu stärken.

Gruppenfoto der Mitglieder des Runden Tisches vor dem Rathaus.
Mitglieder des Runden Tischs gegen Rassismus vor dem Rathaus: Um das Engagement für ein gleichberechtigtes Miteinander und Menschenrechte weiter auszubauen, hat die Stadt Heidelberg im Herbst 2024 den Runden Tisch gegen Rassismus eingerichtet, an dem Zivilgesellschaft, Kommunalpolitik und Stadtverwaltung regelmäßig zusammenkommen. Die ECCAR unterstützte den Aufbau des Gremiums. (Foto: Dennis Panzer)

Europaweit vernetzt: Städte setzen starkes Signal für Europa der Menschenrechte

Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner betont die Bedeutung des europäischen Zusammenhalts: „Als internationale und weltoffene Stadt ist Heidelberg stolz darauf, sich in den kommenden Jahren Seite an Seite mit mehr als 170 Städten für den Schutz von Menschenrechten in Europa einzusetzen. Unsere Städte sind zentrale Anker der Demokratie – durch die ECCAR stärken wir ihr gemeinsames Engagement für Vielfalt, Zusammenhalt und gegen Rassismus. Dass die Europäische Kommission diese Arbeit erneut unterstützt, ist ein starkes Signal für ein Europa der Menschenrechte.“
 
Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, betont: „Die enge Zusammenarbeit im ECCAR-Netzwerk ist für Heidelberg ein Gewinn. Unsere lokalen Projekte profitieren von internationalem Fachwissen, gelungenen Beispielen aus anderen Städten und neuen Impulsen, die wir direkt in unsere Arbeit einfließen lassen können.“
 
Immer mehr Städte in ganz Europa treten der ECCAR bei. Sie profitieren vom fachlichen Austausch, von gemeinsamen kommunalen Strategien und konkreter Unterstützung im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen vor Ort. Die ECCAR entwickelt europaweit neue Formate, um Verwaltungen im Schutz von Menschenrechten und in der Antidiskriminierungsarbeit zu stärken. Dazu zählen kommunale Aktionspläne, Workshops, digitale Lernangebote und Arbeitsgruppen zu aktuellen Herausforderungen wie der Zunahme antisemitischer Gewalt. Ebenso ist die politische Vernetzung zwischen den Städten ein wichtiges Element der Zusammenarbeit. Gemeinsam setzen die Mitgliedskommunen ein starkes Zeichen für gleichberechtigte Teilhabe, gegen Polarisierung und für Vertrauen in demokratische Strukturen.

Konkrete Wirkung: In Heidelberg profitieren Projekte vor Ort von ECCAR-Mitgliedschaft

In Heidelberg unterstützte die ECCAR unter anderem den Aufbau des Runden Tischs gegen Rassismus sowie die Einrichtung der Meldestelle Antisemitismus. Außerdem wurden Maßnahmen im Bereich Bildung und Antidiskriminierung entwickelt, darunter eine „Antirassismus-Trainer*innen“-Ausbildung, die in Zusammenarbeit mit Schulen und zivilgesellschaftlichen Partnern realisiert wurde.
 
Wie Heidelberg in den kommenden Jahren von ECCAR profitieren kann, war Gegenstand der Sitzung des Runden Tischs gegen Rassismus am 12. November 2025 im Heidelberger Rathaus. Um Projekte für ein respektvolles Miteinander in Heidelberg weiterzuentwickeln, steht der Wissenstransfer aus anderen europäischen Städten ebenso im Fokus wie konkrete Projektförderungen durch ECCAR, beispielsweise zur Entwicklung und Durchführung von Fortbildungsformaten.

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