Die Arboreten
Welt der Bäume
Im Heidelberger Stadtwald befinden sich zwei Sammlungen verschiedener exotischer Baumarten, so genannte Arboreten: an der Sprunghöhe und am Speyerer Hof.
Durch die Arboreten führen Rundwege, die dazu einladen, die Welt der Mammutbäume zu entdecken. Die Rundwege bieten einen beeindruckenden Einblick in die tropisch anmutende Artenvielfalt unserer Wälder, wie sie viele Millionen Jahre in Europa bestand. Doch die Eiszeiten hinterließen baumlose Steppen und erst allmählich kehrten die Wälder zurück. Sie waren nun viel ärmer an Arten, denn die Kontinente waren auseinander gedriftet und im Süden bildeten die Alpen eine fast unüberwindliche Barriere für die natürliche Rückwanderung.
Ab dem Jahr 1876 wurden deshalb durch die Oberförster der Stadt Heidelberg die ersten fremdländischen Baumarten angebaut. Manche exotisch gewordene Baumart bereichert jetzt wieder die Artenvielfalt des Heidelberger Stadtwaldes.
Arboretum 1 - Nordamerikanische Impressionen an der Sprunghöhe
Besonders eindrucksvoll sind die mächtigen Mammutbäume. Sie stammen aus Nordamerika und waren ein Teil der Lebenswelt indianischer Kulturen. Das Naturverständnis dieser Menschen und der Gleichklang mit der Umwelt in der sie lebten, waren die Leitgedanken bei der Ausgestaltung der Orte des Verweilens und dem Rundweg durch dieses Arboretum.
Der kunstvolle Totempfahl hinter dem Tisch mit dem Weißkopfseeadler erinnert an die unauflösliche Bindung des Menschen an die Natur. Er lässt dem Betrachter die Freiheit, die Bilder und Symbole in all ihrer Gegensätzlichkeit in einen Gleichklang zu bringen.
Arboretum 2 - Asiatische Besinnlichkeit am Speyerer Hof
Am Speyerer Hof haben vor allem Baumarten aus dem nahen und fernen Osten eine neue Heimat gefunden. Diese Bäume bestimmen den Charakter und die Stimmung der kleinen exotischen Waldlandschaft. Die eigens angelegten und sehr schön gestalteten Stationen der Ruhe und Besinnung laden ein zur Begegnung mit fernöstlicher Meditation.
Über fünf Jahrtausende sammelten die chinesischen Herrscher Pflanzen und Bäume für ihre Gärten. Für Europäer blieben China, Japan und der ferne Osten lange Zeit verschlossen. Erst später erhielten die Europäer Kenntnis von bis dahin ganz unbekannten Baumarten wie dem Katsurabaum, dem Chinesischen Rotholz, der Japanischen Schirmtanne, der Momitanne oder dem Ginkgo. Erst vor 200 Jahren wurden die ersten Ginkgo-Bäume aus Fernost in Europa angepflanzt und nun konnte auch Goethe bei einem Besuch des Heidelberger Schlosses sein berühmtes Ginkgo Gedicht zu Papier bringen.
So erreichen Sie die Arboreten
Mit dem Auto vom Stadtzentrum kommend der Klingenteichstraße Richtung Gaiberg folgen bis zum Waldparkplatz am Blockhaus. Von dort gelangen Sie am Blockhaus und der Rhododendronanlage, die besonders zur Blütezeit (Mai bis Juni) ein beeindruckendes Meer aus Farben ist, vorbei direkt zum Eingang des Arboretums 1.
Das Arboretum 2 ist vom Waldparkplatz in Richtung Süden in circa 1 Kilometer über den Blockhausweg oder direkt von der Speyerer-Hof-Klinik (Bushaltestelle Linie 21) zu erreichen.
Weitere Infos
Flyer Arboreten (5,7 MB)