Süddeutsche Erdgasleitung: Bauherrin reicht Unterlagen für Planfeststellungsverfahren ein
Einwendungen gegen Pläne von Betroffenen möglich
Terranets BW GmbH, die Bauherrin der geplanten Süddeutschen Erdgasleitung (SEL), hat beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe den Antrag auf Planfeststellung für den Abschnitt zwischen Mannheim und Hüffenhardt eingereicht. 7,5 Kilometer dieser Trasse sollen über die Heidelberger Gemarkung und durch die Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen laufen. Mit dem am 2. Juni 2023 eingereichten Antrag beginnt das Planfeststellungsverfahren. Die Stadt Heidelberg wird im Verfahren als Träger öffentlicher Belange beteiligt.
Pläne werden öffentlich ausgelegt
Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens werden die Antragsunterlagen, welche auch den grundstücksscharfen Verlauf der Trasse zeigen, einen Monat lang in den Kommunen entlang der Trasse öffentlich ausgelegt und auf der Webseite des Regierungspräsidiums zur Verfügung gestellt. Innerhalb eines Monats nach Ende des Auslegungszeitraums können alle, deren Belange durch das Vorhaben berührt werden, Stellungnahmen und Hinweise beim RP einreichen. Dieses wägt im Anschluss die unterschiedlichen Interessen ab und fasst auf dieser Basis den Planfeststellungsbeschluss.
In Heidelberg werden die Unterlagen voraussichtlich in den Sommermonaten ausgelegt. Die Stadtverwaltung hat die Bauherrin Terranets ebenfalls eingeladen, die Planung vor Ort vorzustellen. Die genauen Termine gibt die Stadt bekannt, sobald diese feststehen.
Für die Erteilung der Bau- und Betriebsgenehmigung der Trasse ist das RP Karlsruhe zuständig. Mit dem Beschluss legt das RP den grundstücksscharfen Trassenverlauf fest. Mit diesem ist laut Angaben von Terranets voraussichtlich zum Jahreswechsel zu rechnen.
Rohrbacher Weinberge: Trasse soll unterirdisch verlaufen
Planung und Bau der SEL liegen bei der Terranets BW GmbH, die im Auftrag des Landes Baden-Württemberg tätig ist. Beim letzten öffentlichen Infomarkt am 20. März 2023 im Karlstorbahnhof stellte die Bauherrin nach Einwendungen der betroffenen Bewohner und Winzer einen überarbeiteten grundstücksscharfen Trassenverlauf vor. Die Leitung durch die Rohrbacher Weinberge soll durch einen rund vier Meter tiefen Tunnel verlaufen. Eine Machbarkeitsuntersuchung von Terranets hatte ergeben, dass ein Bohrverfahren in drei Abschnitten möglich ist. Durch die Bohrung können die Eingriffe in die Weinanbauflächen minimiert werden.
Der rund 47 Kilometer lange Leitungsabschnitt von Heidelberg-Grenzhof über Leimen und Wiesloch bis nach Hüffenhardt soll laut Terranets bis 2026 realisiert werden, der rund 15 Kilometer lange Leitungsabschnitt von Mannheim-Straßenheim über Heddesheim, Ladenburg, Dossenheim und Edingen-Neckarhausen bis nach Heidelberg-Grenzhof bis 2027.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.terranets-sel.de und www.heidelberg.de > Entwickeln > Projekte rund um Heidelberg.