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Neue Perspektiven

für den Stadtteil Emmertsgrund

Gemeinderat berät über „Integriertes Handlungskonzept“ für Heidelbergs zweitjüngsten Stadtteil – Fortschreibung des Stadtteilrahmenplans bis 2022

Auf dem Emmertsgrund soll sich das Bürgerhaus zum zentralen Treffpunkt im Stadtteil entwickeln, Nachbarschaft und Integration sollen gestärkt, Infrastruktur, Wohn- und Lebensqualität weiter verbessert werden. So lauten die Kernziele im "Integrierten Handlungskonzept Emmertsgrund – Perspektive 2022", das die Entwicklungsperspektiven für die nächsten zehn Jahre im Stadtteil aufzeigt. Nach der Bahnstadt ist der Emmertsgrund der zweitjüngste Stadtteil Heidelbergs und feiert im kommenden Jahr sein 40-jähriges Bestehen.

Die Stadt Heidelberg hat gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement und den Bürgerinnen und Bürgern das Integrierte Handlungskonzept für den Bergstadtteil Emmertsgrund im Süden Heidelbergs erarbeitet. Nun steht noch am 2. Oktober die Verabschiedung des Konzeptes durch den Gemeinderat aus.

"Durch seine Entstehungsgeschichte, multikulturelle Bevölkerung und städtebauliche Ausprägung unterscheidet er sich von den anderen Stadtteilen Heidelbergs. Unser Ziel ist es, dem Emmertsgrund eine klare Perspektive auf dem Weg zu einem lebenswerten und lebensfähigen Stadtteil zu geben. Mit dem ‚Integrierten Handlungskonzept‘ haben wir jetzt einen Leitfaden, wie wir dieses Ziel erreichen können", sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Schwerpunkte im Handlungskonzept für die Stadtteilentwicklung bis 2022

Mit dem „Integrierten Handlungskonzept – Perspektive 2022“ werden die Ziele für den Stadtteil Emmertsgrund weiterentwickelt. Es setzt vier Schwerpunkte für eine integrierte Stadtteilentwicklung in den nächsten zehn Jahren:

  1. Das Bürgerhaus Emmertsgrund soll sich zum neuen Stadtteilzentrum entwickeln sowie den Menschen im Stadtteil sozialen Zusammenhalt und Perspektiven bieten.
    In die Sanierung des Bürgerhauses wurden von 2009 bis 2012 rund sechs Millionen Euro investiert. Bis 2014 stehen zudem rund 750.000 Euro aus Bundesfördermitteln im Rahmen des BIWAQ-Projektes für das Medienzentrum, das Familiencafé sowie Projekte im Übergang von der Schule in den Beruf zur Verfügung.
  2. Das Stadtteilmanagement Emmertsgrund soll mit einem Bündel von kleinen Maßnahmen die Nachbarschaften im Emmertsgrund weiter stärken und die Integration vorantreiben.
  3. Das sehr gute soziale Infrastrukturangebot soll aufrechterhalten und mit der Einrichtung eines neuen Seniorenzentrums punktuell ausgebaut werden.
    Fortgeführt werden sollen auch die bestehenden Angebote in den Kindertagesstätten, der Grundschule sowie der Kinder- und Jugendarbeit.
  4. Die Wohn- und Lebensqualität im Emmertsgrund soll durch ein lebendiges und familienfreundliches Wohnumfeld sowie sanierte Wohnanlagen weiter gesteigert werden. Geplant sind in den nächsten zehn Jahren Investitionen in Höhe von rund vier Millionen Euro für Wohnungssanierungen, Wohnumfeldmaßnahmen und ergänzende Projekte. Hinzu kommen Projektideen zur Verbesserung der Beschäftigungs- und Ausbildungssituation sowie der Förderung von Gesundheit, Sport und Stadtteilkultur, veranschlagt mit jeweils rund 500.000 Euro.

Die Aussagen über die einzelnen Projekte sind als Richtschnur zu verstehen. Sie müssen vom Gemeinderat jeweils noch separat beschlossen werden.
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Das ‚Integrierte Handlungskonzept‘ wurde unter intensiver Beteiligung der Bürgerschaft entwickelt und hat die Vorstellungen der Menschen von der Zukunft ihres Stadtteils einbezogen. Denn wer vor Ort wohnt oder arbeitet, weiß am besten, wie sein Stadtteil aussehen soll", so Erster Bürgermeister Bernd Stadel.

Grundlage für das vorliegende "Integrierte Handlungskonzept – Perspektive 2022" bildete eine Bestandsaufnahme dessen, was bisher in den Bereichen Wohnen, Arbeit und soziale Infrastruktur erreicht wurde. Mit diesem bereits Mitte 2011 veröffentlichten ersten Teil des Handlungskonzeptes wurde deutlich, dass weiterhin großer Handlungsbedarf zur Stabilisierung der Sozialstruktur und Bewältigung des demografischen Wandels besteht. Dazu dient nun der zweite Teil des Handlungskonzeptes mit den konkreten laufenden und neuen Projekten.

Bürgersaal wird am 6. Oktober 2012 eröffnet

Nächster wichtiger Meilenstein ist die feierliche Eröffnung des Saals im Bürgerhaus Emmertsgrund am Samstag, 6. Oktober, um 16 Uhr. Das sanierte Bürgerhaus ist als offenes Begegnungs- und Kommunikationszentrum mit vielfältigen niedrigschwelligen Treff-, Beratungs- und Kursangeboten geplant. Als neuer gesellschaftlicher Mittelpunkt auf dem Emmertsgrund bietet es genügend Raum für Veranstaltungen. Das Bürgerhaus wird vom Trägerverein für das Emmertsgrunder Stadtteilmanagement betrieben. Nachdem der Bürgersaal fertig gestellt ist, dauern die restlichen Umbau- und Sanierungsarbeiten mit der Einrichtung eines Familiencafés und Medienzentrums noch bis Ende 2012.

Hintergrundinfos zum Modellprojekt Emmertsgrund – Urbanität durch Dichte

Der Emmertsgrund wurde Anfang der 1970er Jahre nach dem Leitbild „Urbanität durch Dichte“ konzipiert und ab 1973 in verdichteter Bauweise, mit getrennten Fuß- und Fahrwegen, großzügigen Plätzen, modernen und kostengünstigen Wohnungen für Familien sowie einer guten öffentlichen Infrastruktur errichtet. Die damit zwangsläufig auch verbundenen Nachteile führten bereits 1990 zur Aufnahme in das Landesprogramm „Einfache Stadterneuerung“ und 2001 in das Bund-Länder Programm „Soziale Stadt“.

Kein anderer Stadtteil in Heidelberg wurde so intensiv untersucht wie der Emmertsgrund. Die städtebauliche und sozio-ökonomische Entwicklung dieses nicht gewachsenen, sondern auf dem Reißbrett entstandenen Stadtteils fand bundesweite Beachtung und war Gegenstand zahlreicher Studien.

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