Städtenetzwerk C40: Heidelberg unterzeichnet als erste deutsche Stadt ehrgeizige Klima-Deklaration

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat eine Erklärung des internationalen Städtenetzwerks C40 unterzeichnet, um die Luftqualität und das Klima in der Stadt nachhaltig zu verbessern. Heidelberg verpflichtet sich demnach dazu, ab 2025 nur noch emissionsfreie Busse zu beschaffen und dafür zu sorgen, dass ein Großteil der Straßen ab 2030 emissionsfrei ist. Heidelberg ist die erste deutsche Stadt, die sich dieser ehrgeizigen Deklaration des Klimaschutz-Städtenetzwerks C40 angeschlossen hat. Mit der Unterzeichnung der „C40 Fossil Fuel Free Streets Declaration“, auch „Green and Healthy Streets Declaration“ genannt, bekennt sich Heidelberg zu einer Reihe von ehrgeizigen Zielen, um die Stadt grüner, gesünder und erfolgreicher zu gestalten.

„Ziele der C40-Deklaration passen perfekt zu unserer eigenen nachhaltigen Strategie“

„Die Ziele der ,C40 Fossil Fuel Free Streets Declaration‘ (,Straßenverkehr ohne fossile Treibstoffe‘) passen perfekt zu unserer eigenen nachhaltigen Strategie für saubere Luft und Klimaschutz“, so Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. „Mit ihrer Unterschrift leisten die C40-Städte einen starken Impuls für die Entwicklung sauberer Mobilitätstechnologien und -strategien.“ Heidelberg schließt sich London, Paris, Los Angeles, Kopenhagen, Barcelona, Rom, Quito, Vancouver, Mexiko-Stadt, Mailand, Seattle, Auckland und Kapstadt an und ist damit die 14. Stadt, die die Erklärung unterzeichnet.

Die Städte verpflichten sich mit der C40-Erklärung:

  • Den Anteil von Fußgängern, Radfahrern und Benutzern öffentlicher und geteilter Verkehrsmittel zu erhöhen.
  • Die Anzahl umweltschädlicher Fahrzeuge auf den Straßen der Städte zu verringern.
  • Mit gutem Beispiel voranzugehen und in ihren stadteigenen Flotten emissionsfreie Fahrzeuge einzusetzen.
  • Mit Anbietern, Fuhrparkbetreibern und Unternehmen zusammenzuarbeiten, um die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge zu beschleunigen und die zurückgelegten Fahrzeugkilometer in Städten zu senken.

Die Städte berichten alle zwei Jahre über ihren Fortschritt im Hinblick auf die Ziele der C40-Erklärung.

„Zeichen der Entschlossenheit, energische Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen“

„Das Bekenntnis von Oberbürgermeister Würzner zur C40 Green and Healthy Streets Declaration ist ein Zeichen der Entschlossenheit von Stadtoberhäuptern auf der ganzen Welt, energische Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen“, so Mark Watts, Executive Director von C40. „Nachdem es nur noch fünf Monate dauert, bis die Chefs von Städten, Staaten und globalen Unternehmen im Rahmen des Global Climate Action Summit in San Francisco neue ehrgeizige Verpflichtungen bekannt geben, freut es mich sehr, dass Heidelberg sich uns bei diesem wichtigen Bekenntnis angeschlossen hat. Wir hoffen, dass viele weitere Weltstädte zum Global Climate Action Summit mit uns diese Verpflichtung eingehen werden.“

Heidelberg gehört bei der nachhaltigen Mobilität zu den Vorreiterstädten

Heidelberg gehört beim Umweltschutz und der nachhaltigen Mobilität national wie international zu den Vorreiterstädten: Oberbürgermeister Prof. Würzner nahm im vergangenen November am „Dieselgipfel“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Heidelberg erarbeitet zusammen mit Mannheim und Ludwigshafen einen Masterplan „Nachhaltige Mobilität“. Die drei Städte wollen gemeinsam die nachhaltige Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar vorantreiben und auf diesem Wege einen spürbaren Rückgang der Stickstoffdioxidbelastung erreichen sowie die Luftqualität verbessern.

In diesem Rahmen ist in Heidelberg im Nahverkehr der Einsatz wasserstoffbetriebener Busse geplant. Die städtischen Nutfahrzeuge sollen ebenfalls emissionsfrei unterwegs sein. Daneben ist unter anderem der weitere Ausbau von Radwegen, Straßenbahntrassen und der Elektro-Ladeinfrastruktur vorgesehen. Heidelberg ist bereits jetzt eine Fahrradstadt: Jeder dritte Heidelberger nutzt das Rad – damit ist es innerstädtisch das beliebteste Fortbewegungsmittel.

„Multi-Mobilitäts-Ansatz“, E-Bus-Linie und „grüne“ Logistik-Konzepte

Richtungsweisende Prozesse in der Stadtentwicklung plant die Stadt zudem bei der größten Heidelberger Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV), einer ehemaligen Wohnsiedlung der US-Armee. Ein Aspekt in der Entwicklungsvision ist beispielsweise die Erschließung des fast 100 Hektar großen Areals durch einen „Multi-Mobilitäts-Ansatz“ – unter anderem durch E-Mobilität und autonomes Fahren. Doch auch in der Heidelberger Altstadt geht die Entwicklung hin zur Emissionsfreiheit – mit einem neuen Park- und Poller-Konzept, einer E-Bus-Linie sowie „grünen“ Logistik-Konzepten für die Lieferdienste und Dienstleistungen.

Mit einem weiteren großen Projekt, dem „Masterplan 100% Klimaschutz“, möchte Heidelberg bis zum Jahr 2050 die CO<sub>2</sub>-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Prof. Würzner ist zudem Präsident des europäischen Klimaschutz-Städtenetzwerks „Energy Cities“ und vertritt damit mehr als 1.000 Städte. Im Jahr 2015 wurde Heidelberg im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York mit dem „Global Green City Award“ ausgezeichnet. Schon zweimal erhielt die Stadt den Nachhaltigkeitspreis „European Sustainable City Award“. Bereits 1992 verabschiedete Heidelberg als erste deutsche Großstadt ein kommunales Klimaschutzkonzept.

(Erstellt am 23. Mai 2018)
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