Bürgerwerkstatt:
Projekte zum Klimaschutz weiterentwickelt
Mit Ideen und Anregungen haben sich Heidelberger Bürgerinnen und Bürger bei der Bürgerwerkstatt zum Masterplan 100 % Klimaschutz am 22. März 2013 eingebracht. Die Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung werden in die Entwicklung des Masterplans für Heidelberg einfließen. Es wurden insgesamt13 Projektideen erarbeitet.
Die Bürgerwerkstatt knüpfte an die erste Bürgerkonferenz vom 22. Februar 2013 an, bei der Arbeitsgruppen die bisher entwickelten Maßnahmenvorschläge diskutierten und eigene Ideen ergänzten. Im Fokus standen folgende sechs Themenbereiche: Klimafreundlich konsumieren, Klimafreundlich unterwegs, Behaglich wohnen, Bildung und Information, Gut beraten und ERNEUERBARE nutzen.
Bei der Bürgerwerkstatt bewerteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rund 50 Maßnahmenvorschläge u. a. nach den Kriterien Erfolgsaussichten, Motivationspotential, Dringlichkeit, Innovationsgrad, Zielgruppen, CO2-Einsparung sowie Kosten und arbeiteten sie zu 13 detaillierten Projektbeschreibungen aus.
Projektbeispiele
Die Projekte reichen von Maßnahmen zum Konsum und zur Ernährung, zu Bauen und Wohnen, erneuerbaren Energien sowie zu Mobilität und Verkehr. Beispielsweise wurden die Tagesaktion „Donnerstag ist Veggie-Tag“ sowie autofreie Sonntage angeregt. Ein weiteres Projekt ist der Ausbau eines Radschnellwegenetzes in Heidelberg, das auch mit den regionalen Radwegenetzen verbunden werden soll. Mit dem Projekt „Konsumgüter-Sharing“ soll eine nachhaltige Lebensweise umgesetzt werden, beispielsweise soll es einen zentralen Pool an Geräten wie Bohrmaschinen oder Kreissägen geben, die ausgeliehen werden können, oder einen Pool an Waschmaschinen oder Trocknern zur Gemeinschaftsnutzung. Der Grundgedanke: Durch geteilte und wieder reparierte Produkte werden weniger Energie und Rohstoffe für die Herstellung benötigt und Abfall vermieden.
Heidelberg beteiligt sich als eine von 19 Modellkommunen bundesweit am Förderprogramm „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Ziel ist die klimaneutrale Kommune: Bis 2050 will Heidelberg die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dies will die Stadt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie zentralen Akteuren der Stadt erreichen.
Drei Etappen der Bürgerbeteiligung
Zum Abschluss der Bürgerbeteiligung zum Masterplan 100 % Klimaschutz findet eine zweite Bürgerkonferenz am Freitag, 19. April 2013, 15 Uhr statt. Bei dieser werden die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung vorgestellt. Die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger fließen bei der Erstellung des Masterplans ein.
Interessierte, die an der Abschlusskonferenz teilnehmen möchten, werden gebeten, sich beim Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie anzumelden. Dies ist telefonisch unter 06221 581800 und per E-Mail unter mailto:klimasuchtschutz@heidelberg.de möglich. Für alle Veranstaltungen wird eine Kinderbetreuung angeboten, so dass auch Eltern die Möglichkeit haben, ihre Zukunftsvisionen zum Klimaschutz einzubringen.
Masterplan für Heidelberg
Der Masterplan für Heidelberg wird auf fachlicher Ebene seit Juli 2012 vom Heidelberg-Kreis Klimaschutz und Energie vorbereitet. Die Experten aus den Bereichen Naturschutz, Verkehr, Industrie und Gewerbe, Energiewirtschaft, Banken, Wohnungsbaugesellschaften, Architekten, Handwerk, der Universität und weiteren Verbänden und Organisationen haben bislang von neuen Angeboten im Bildungsbereich bis hin zu technischen Innovationen zahlreiche Vorschläge erarbeitet, um das Masterplan-Ziel zu erreichen. Das Heidelberger IFEU-Institut (Institut für Energie- und Umweltforschung) begleitet den Masterplan-Prozess wissenschaftlich. Bis zum Sommer 2013 sollen die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung und des Heidelberg-Kreises ausgewertet und in einem Masterplan zusammengeführt werden. Über den Masterplan soll der Gemeinderat im Dezember 2013 abstimmen.